Halbe Milliarde für Bildung

Landkreis München investiert in Schulen

Das neue Aschheimer Gymnasium soll im Süden der Gemeinde gebaut werden, neben Sportpark und St.-Emmeram-Realschule (oben links). Foto: Raupach, CC BY-SA 3.0

Das neue Aschheimer Gymnasium soll im Süden der Gemeinde gebaut werden, neben Sportpark und St.-Emmeram-Realschule (oben links). Foto: Raupach, CC BY-SA 3.0

Aschheim/Landkreis · Der Landkreis München wächst und wächst: Seit 1970 hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt, in einst kleinen Dörfern wie Ismaning, Kirchheim oder Unterföhring leben inzwischen weit über 10.000 Menschen.

Ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar. Da es hauptsächlich junge Familien mit Kindern in den Landkreis zieht, braucht es vor allem eines: Schulen, Schulen, Schulen. Mindestens 21 weiterführende Schulen müssen nach Angaben des Landratsamtes München bis 2035 neu gebaut oder erweitert werden. Das kostet viel Geld ‒ rund eine halbe Milliarde Euro. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 10. Dezember zugestimmt.

Andernorts müssen Schulen aufgrund zu geringer Schülerzahlen verkleinert, zusammengelegt oder gar geschlossen werden. Im Landkreis München ist der Trend umgekehrt: Vor allem durch Zuzüge steigen die Schülerzahlen immer weiter an. Bei den Gymnasien kommt aktuell verstärkend der Effekt aus der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums (G9) hinzu, der den Schulen wieder eine ganze Klassenstufe mehr beschert. Im aktuellen Schuljahr gehen knapp über 14.000 Schüler auf die staatlichen Gymnasien des Landkreises, 2035 werden es mehr als 20.000 sein. Viele Schulen sind schon jetzt überlastet – und das, obwohl im ganzen Landkreis in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Neu- und Erweiterungsbauten realisiert worden sind. So hat seit September 2017 auch Ismaning ein eigenes Gymnasium.

Der Landkreis München arbeitet seit vielen Jahren mit einem Schulbedarfsplan, der regelmäßig fortgeschrieben wird. Auf eine Summe von mehr als 485 Millionen Euro kommen die Fachleute im Landratsamt allein bei den heute schon bezifferbaren Projekten. Neue Gymnasien werden in Unterföhring und Aschheim gebaut. Das Aschheimer Gymnasium, dessen Errichtung das Bayerische Kultusministerium Ende August 2018 zugestimmt hat, soll insbesondere das Gymnasium in der Nachbargemeinde Kirchheim entlasten. Zudem soll es als weitere Anlaufstelle für die steigenden Schülerzahlen im Osten des Landkreises dienen. Entstehen soll die Schule gleich neben der St.-Emmeram-Realschule im Süden des Ortes, der Zeitplan ist allerdings noch offen.

Die längst an der Kapazitätsgrenze angelangte Kirchheimer Schule bekommt ein neues Gebäude. Geplant ist, dass sich die beiden Gymnasien in Kirchheim und Aschheim inhaltlich ergänzen. Mittelfristig plant der Landkreis mit einem weiteren Gymnasium in Feldkirchen ‒ der Bedarf wäre da, wie Simulationen gezeigt haben.

Beim Gymnasium Haar stehen Erweiterungen an, ebenso bei der Realschule Aschheim. Der Errichtung einer Realschule in Haar ist beschlossene Sache. Weitere neue Realschulen sind für Oberhaching, Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie einem Standort im nördlichen Landkreis vorgesehen ‒ letzterer könnte Garching sein.

Berufsschule in Riem wird erweitert

Von den Investitionskosten der genannten Schulen, die meist von Schulzweckverbänden betrieben werden, trägt der Landkreis jeweils einen Kostenanteil von 70 Prozent der zuweisungsfähigen Kosten. Auch bei den kreiseigenen Schulen ist vieles in Bewegung: Die Berufsschule München-Land in Riem, nahe der Gemeindegrenze zu Aschheim, muss laut Landratsamt dringend erweitert werden. Geplant ist, dort zusätzlich eine Berufsfachschule für Kinderpflege und eventuell eine Fachakademie für Sozialpädagogik anzusiedeln.

Artikel vom 12.12.2018
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