Wohnraum für alle Generationen steht zur Diskussion

Große Chance für Taufkirchen

Taufkirchen · Vor einem halben Jahr konnte die Schließung des Altenheims am Köglweg unter der Leitung der Diakonie von der Gemeinde gerade noch verhindert werden. Allerdings wurde dieser Entschluss nur verschoben, nicht aufgehoben.

Das in die Jahr gekommene Gebäude muss über kurz oder lang vollständig saniert werden, das ist bei laufendem Betrieb nicht möglich. Der Käufer des Objekts hatte eingeräumt, den Betrieb noch eine Weile weiter aufrecht zu erhalten.

Eine 5-Jahresfrist ist vom neuen Besitzer ausgegeben worden, das heißt, die Uhr läuft. Der Gemeinderat hat deshalb die Verwaltung beauftragt, nach einem geeigneten Grundstück die Augen offen zu halten und mit dem Besitzer in Verhandlungen zu treten. Nötig ist die Suche, da die Gemeinde Taufkirchen über keine geeigneten Grundstücke verfügt. Jetzt ist die Gemeinde fündig geworden.

Das passende Grundstück liegt zwischen dem Oberweg, der Wald- und der Münchner-Straße und hat eine Größe von rund drei Hektar. „Natürlich brauchen wir für das Altenheim nicht drei Hektar, sondern nur einen“, erklärt Bürgermeister Ullrich Sander. Der Besitzer habe der Gemeinde gegenüber erklärt, dass er sein Grundstück zur Verfügung stellen wolle, wenn die ganze Fläche, die derzeit noch Acker ist, entwickelt werden könnte. Ein Konzept für eine derartige Entwicklung hat die Gemeinde bereits in Auftrag gegeben und dem Gemeinderat präsentiert.

Der Architekt sieht neben einem Altenheim auch ein Betreutes Wohnen vor, an der Münchner Straße könnte man relativ kostengünstig eine Art „Junges Wohnen“ realisieren, das bedeutet: Hier könnten günstige, eher kleinere Wohnungen entstehen, die gerade bei jungen Bürgern sehr gefragt sind. Auf dem Gelände könnten außerdem auch Personalwohnungen entstehen, die die Gemeinde dringend zur Personalgewinnung braucht, betont Bürgermeister Ullrich Sander weiter. Denn nicht nur im Bereich Kinderbetreuung sei es schwer Personal gewinnen zu können, wenn man keine passende Wohnung anbieten könne.

Der Plan sieht weiter eine Kinderbetreuungseinrichtung vor, außerdem entlang der weniger befahrenen Straße auch Reihenhäuser oder Doppelhaushälften. Ein echter Mix der Generationen lasse sich hier verwirklichen, schwärmte der Taufkirchner Rathauschef.

Auch Heike Winkler, die Geschäftsführerin der Zentralverwaltung des Diakoniewerks Hohenbrunn zeigte sich begeistert von den Plänen. Hier würde die Betreuung von alten Menschen nicht an den Ortsrand ausgelagert, sondern finde mitten im Leben statt. Der Gemeinderat muss nun über die Pläne beraten und Entscheidungen treffen, denn die Entwicklung eines solchen Gebietes braue seine Zeit, gab Ullrich Sander zu bedenken. Bei allen Notwendigkeit Dinge in Ruhe zu planen und zu diskutieren müsse man aber die Zeit im Auge behalten. Denn bereits in 4.5 Jahren stünde das Altenheim am Köglweg dieses Mal wirklich vor dem Aus und ein Platz müsse bis dahin für die Senioren gefunden werden. Heike Woschée

Artikel vom 11.12.2018
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