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König-Otto-Museum erhält Brief von 1833
Soldat schreibt an Eltern
Freuten sich über das besondere Geschenk von Marion Lausberg (2.v.r.): Museumskustodin Gudrun Heinrich (l.), Museumsleiter Jan Murken (2.v.l.) und Bürgermeister Thomas Loderer. Foto: MO
Ottobrunn · Das König-Otto-Museum erhielt ein einzigartiges Geschenk: einen Original-Brief des bayerischen Soldaten Martin Vogt, der 1833 seinen Eltern aus Griechenland geschrieben hatte. Der Brief veranschaulicht, wie es den Soldaten erging, die König Otto nach Griechenland begleiteten.
Gefunden hatte den Brief die emeritierte Professorin für klassische Philologie, Marion Lausberg aus Augsburg, als sie beim Umzug alte Familienpapiere in die Hände bekam. Der Briefschreiber war ein entfernter Verwandter. Mit ihrem Fund wandte sie sich an einen früheren Kollegen, Professor Cay Lienau aus Münster, einen der bedeutendsten Kenner von Griechenland im 19. Jahrhundert. Er riet ihr, den Brief ans König-Otto-Museum zu geben, was sie Mitte Oktober tat.
Starke Seestürme
Am 11. September 1833 hatte Martin Vogt den Brief aus der kleinen Stadt Zeitun an der griechisch-türkischen Grenze geschrieben:
»Liebste Ältern. Da es mir nun (möglich ist), Euch zu schreiben, so werd ich diesen Augenblick benutzen, um Euch zu berichten über die große Reise, die wir bis dato vollstreckten.«
Die Reise ging von Lindau über München und Triest zum Hafen von Pirano, wo die Truppen eingeschifft wurden. Am 3. Januar 1833 lief die Flotte aus: »unter der Zeit hatten wir einen erschrecklich starken Sturm, das Meer tobte gewaltig und kein Mensch konnte mehr auf den Verdeck seyn, dieser Sturm verursachte auch daß die meisten Soldaten seekrank wurden (…). Wir kamen gesund am 12. Tag in Korfu an, wo wir da einen Tag verblieben, weil da der König Otto in unsere Mitte kam. Wir langten glücklich und gesund am 3. Februar 1833 in Nauplia an. Am 6. Februar hatten wir ein großes Fest, der König Otto zog nun in das neu erstandene Königreich, das Jubelgeschrei des Volkes wollte kein Ende nehmen…«
Soldat Vogt beschreibt dann lebhaft und sehr persönlich seine Zeit in Griechenland, berichtet von einer schweren Erkrankung, die er hatte und sehnt sich zurück nach Hause: »Es wäre unsere gröste Freude wenn wir könnten zurückkehren in unser Vaterland. (…) Ich verbleibe Euer gehorsam und dankbarer Sohn Martin Vogt.« MO
Artikel vom 10.12.2018Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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