Auftakt der Emelka-Retrospektive am 13. Dezember

Altstadt · Stummfilm "Nerven"

1919 in München gedreht: Stummfilm "Nerven". Foto: Filmmuseum München

1919 in München gedreht: Stummfilm "Nerven". Foto: Filmmuseum München

Altstadt · Als Auftakt zur Emelka-Retrospektive zeigen wir am Donnerstag, 13. Dezember, um 19 Uhr den früh-expressionistischen Stummfilm "Nerven" von Robert Reinert, der darin ein Szenario der körperlich und psychisch zerrütteten Nachkriegsgesellschaft entwirft.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Center for Advances Studies (CAS) der Ludwig-Maximilians-Universität München im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Wissen Macht Politik. Die Münchner Räterepublik“. Joachim Bärenz begleitet den Film am Flügel, Prof. Martin H. Geyer von der LMU hält eine Einführung.

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In seinem 1919 in München gedrehten Film "Nerven" versucht Robert Reinert (1872-1928), den Zündstoff, den Krieg und Not im Menschen erzeugt haben, als „nervöse Epidemie“ zu beschreiben, „die die Menschen befallen hat und zu allerhand Taten und Schuld treibt“. Sie haben ihre Identität verloren und können trotz aller Versuche in ihren unterschiedlichen Milieus dem wahnhaften Zusammenbruch nicht entrinnen.

Geschildert werden die Schicksale verschiedener Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten: Im Mittelpunkt stehen der Fabrikbesitzer Roloff, dessen Glauben an den technischen Fortschritt zerbricht, der Lehrer Johannes, der in Volksversammlungen soziale Reformen fordert, und die sich zur Revolutionärin wandelnde Marja, die zum bewaffneten Kampf gegen die Herrschenden aufruft. Robert Reinerts von der Zensur verstümmelter Filmklassiker wurde während der Auseinandersetzungen um die Münchner Räterepublik an Originalschauplätzen in München gedreht.

Die Retrospektive zur Produktionsgesellschaft Münchner Lichtspielkunst AG (M.L.K.), die nach der in in Berlin ansässigen Ufa der zweitgrößte Filmkonzern in Deutschland war, wird vom 8. Januar bis zum 27. Februar 2019 im Filmmuseum fortgeführt. Zum 100. Jubiläum zeigt das Münchner Filmmuseum eine Auswahl der wichtigsten Filme sowíe Wochenschauen.

Der Eintritt kostet 6/5 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 089/233 96450.

Artikel vom 10.12.2018
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