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Ergänzung zur Familie: Das Mütterzentrum Erding ist gefragt

Werbung muss sein auch für das Mütterzentrum. So beteiligen sich die Ehrenamtlichen an verkaufsoffenen Sonntagen mit einem Stand direkt vor ihren Räumen am schönen Turm. Foto: kw

Werbung muss sein auch für das Mütterzentrum. So beteiligen sich die Ehrenamtlichen an verkaufsoffenen Sonntagen mit einem Stand direkt vor ihren Räumen am schönen Turm. Foto: kw

Erding · Seit 1986 besteht nun schon das Mütterzentrum Erding, das aus dem Leben vieler Familien in der Herzogstadt nicht mehr wegzudenken ist.

Waren die Mütter mit ihrem Nachwuchs früher in der Rossmayrgasse, sind sie nach einem weiteren Umzug seit jetzt etwa zwölf Jahren mitten in der Stadt am schönen Turm in Räumen, die Petra Hadersbeck, eine von vier gleichberechtigten Vorständen „gemütlich“ nannte. Die weiteren Vorstände sind Stefanie Schadt, Janine Cappai und Ulrike Magiera.

Was rund 20 Ehrenamtliche hier leisten kann sich sehen lassen: „Unser Kernangebot ist der offene Treff“, sagt Hadersbeck. Er sei als das gedacht, was Sozialpädagogen als „niederschwelliges Angebot“ bezeichnen, an dem sich jeder beteiligen dürfe. Das unterscheide dieses von den geschlossenen Gruppen, die auch angeboten würden. So ganz „niederschwellig“ ist das Angebot dann aber doch nicht, denn Petra Hadersbeck musste klarstellen: „Wir sind voll, alles ist ausgebucht.“

Die Vorstandsfrau zuckt kaum merklich mit den Schultern: „Das ist gut für uns, dass alles ausgebucht ist, aber mir tut es für die leid, denen ich nicht helfen kann.“ Gleichwohl lohnt es sich, sich auf der Homepage www.muetterzentrum-erding.de umzuschauen und das Angebot genauer zu studieren, auch wenn für die meisten Gruppen gilt: „Wir haben eine Warteliste.“ Das gelte für den Vorkindergarten, die Babygruppe, und die Spielgruppe. Besagter offener Treff ist montags, mittwochs, donnerstags und freitags jeweils von 9 bis 12 Uhr.

Ein solches Angebot, auch wenn es rein ehrenamtlich gestemmt wird, kann nicht funktionieren ohne Förderung durch Dritte. Hier ist die Stadt Erding nach Angaben von Petra Hadersbeck mit einem Mietzuschuss dabei. „Wir zahlen ja hier die ganz normale Miete“, sagte sie. Und das ist in einer der zehn teuersten Städte Deutschlands, zu denen Erding inzwischen gehört, ein Thema. Nicht vergessen wollte sie die Anlage eines Spielplatzes durch die Stadt, den der Vorkindergarten nutzen dürfe. Weiter sind laut Sponsorenliste der Freistaat Bayern, die Sparkasse und auch die Flughafengesellschaft dabei.

Das Mütterzentrum wird auch im Zuge der Gleichbehandlung seinen Namen nicht ändern, denn, wie Petra Hadersbeck deutlich machte, besteht dann eine akute Verwechslungsgefahr mit dem Zentrum der Familie, einem Angebot der katholischen Kirche. Aber sie stellte klar: „Wir haben auch Papas da!“ Und die seien durchaus nicht nur zu brauchen, wenn es etwas zu basteln oder zu reparieren gebe. Augenzwinkernd bemerkte sie, dass zu diesen Tätigkeiten die Herren aber grundsätzlich sehr gern gesehen seien.

Überhaupt: basteln - das steht jetzt vor Weihnachten wieder hoch im Kurs. Im offenen Treff montags, mittwochs, donnerstags und freitags vormittags sowie dienstags nachmittags entsteht aktuell schöne Weihnachtsdekoration, selbst gemacht von Kinderhand, natürlich pädagogisch begleitet und für den Hausgebrauch in der eigenen Familie. Das beliebte Weihnachtsbacken muss dagegen aus organisatorischen Gründen entfallen, sehr zum Bedauern des Müttertreffs. Im nächsten Jahr sieht's bestimmt wieder besser aus.

Das Mütterzentrum Erding ist stark nachgefragt, aber deswegen trotzdem kein Selbstläufer. Man müsse immer wieder auf sich aufmerksam machen, gibt Petra Hadersbeck zu bedenken. „Wir hatten wirklich mal die Zeit, wo wir keine Werbung für uns gemacht haben. Da ist dann aber auch niemand gekommen.“ Nach den langfristigen Plänen für die Zukunft gefragt, wagte Petra Hadersbeck, etwas zu träumen: Größere Räume wären angesichts der Wartelisten nicht schlecht, ein eigener Garten für den Vorkindergarten ideal. Aber das sei wirklich Zukunftsmusik. kw

Artikel vom 07.12.2018
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