Besonders anders sein

Jugendprojekt im Münchner Norden über Menschenrechte

Die Schubladen sollen eine Metapher für das Schubladendenken in der Gesellschaft sein. Foto: Silvia Beres

Die Schubladen sollen eine Metapher für das Schubladendenken in der Gesellschaft sein. Foto: Silvia Beres

Freimann · "Die klauen immer!" oder "Denen kannst Du nicht trauen!" Dieses Jahr haben sich die Kinder und Jugendlichen im Freizeittreff Freimann vermehrt mit dem Thema "Vorurteile" beschäftigt.

In einer Zeit, in der die Aussagen in der Politik und der Gesellschaft sehr extrem sind, sieht der Freizeittreff, dass die politische Bildung in der pädagogischen Arbeit zunehmend wichtig wird. Deshalb wurde in Zusammenarbeit mit zwei Freimanner Schulen das Projekt #BesondersAnders gestartet.

Mittelschule an der Situlistraße hat mitgestaltet

Insgesamt haben rund 100 Kinder und Jugendliche an diesem Projekt für die Gleichbehandlung aller teilgenommen. Dazu gehörten sowohl die regulären Besucher des Freizeittreffs als auch zwei Schulklassen der Grundschule an der Burmesterstraße und der Mittelschule an der Situlistraße. Armin Sochor ist Rektor der Mittelschule an der Situlistraße und auch seine Schule ist bunt und offen, mit zahlreichen Nationalitäten. Dass dieses Projekt auch dort zum großen Thema wird, lag auf der Hand. Gerade vor dem Hintergrund des "Bauwahns" im Münchner Norden ist er etwas skeptisch, wie die Schule solche Themen besser in den Griff bekommen kann.

"Es soll einen Neubau geben, der die Zahl von den derzeit 300 Schülern auf bis zu 2.000 Schüler ansteigen lassen könnte." Was seine Schule auch "besonders anders" macht, ist eben der Flair der Schule, wie sie gerade ist: mit Theater, Jongliersachen, Schulfesten, einem Sommerfest und sogar einem Maibaum. Dass die Kooperation mit dem Freizeittreff so gut läuft, freut den Rektor, denn dies bewirke, dass der Stadtteil Freimann sehr gut vernetzt wäre. "Viele unserer Schüler verbringen nach der Schule dort ihre Freizeit." So auch bei dem aktuellen Projekt.

Eine Kommode ging in Freimann auf Reisen

Die Kinder und Jugendlichen haben unter anderem zusammen mit einem Schreiner und zwei geflüchteten Jugendlichen eine bunte Kommode gebaut. Sie soll eine Metapher für das Schubladendenken in unserer Gesellschaft sein. Diese Kommode ging dann auf Reise durch Freimann. Sie regte Themen über Demokratie, Teilhabe und Menschenrechte an. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projektes #BesondersAnders bestand in der Fotoarbeit. Die Jugendlichen konnten gemeinsam mit einer professionellen Fotografin Bilder zum Thema machen.

Hier ging es um Vorurteile, die sie am eigenen Leib erfahren haben oder die sie beobachtet haben. Es sind sehr persönliche Bilder entstanden, die bis Ende des Jahres im Freizeittreff Freimann in der Burmesterstr. 27 ausgestellt werden. Infos: www.freizeittreff-freimann.de Daniel Mielcarek

Artikel vom 06.12.2018
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