Altes und Neues verbinden

Fast eine Million Euro Förderung für Bauprojekt in Gelting

Die alte Geltinger Schule in der Markt Schwabener Straße wird renoviert und dann von Vereinen genutzt. Direkt nebenan entsteht ein Neubau mit acht Mietwohnungen. Foto: bs

Die alte Geltinger Schule in der Markt Schwabener Straße wird renoviert und dann von Vereinen genutzt. Direkt nebenan entsteht ein Neubau mit acht Mietwohnungen. Foto: bs

Gelting/Pliening · Über 40 Jahre ist es her, dass Gelting eine eigenständige Gemeinde war, noch länger, dass der Ort eine eigene Schule hatte. Das Gebäude ist zwar erhalten geblieben, kann jedoch seit einiger Zeit nicht mehr genutzt werden.

Das soll sich bald ändern: Während der Ostteil der alten Schule renoviert und danach örtlichen Vereinen zur Verfügung gestellt wird, entstehen direkt daneben neue Wohnungen. Die Regierung von Oberbayern wird den Neubau mit fast einer Million Euro fördern.

Von einem "unerträglichen Schichtunterricht" berichtet der Heimatverein Pliening in einem Rückblick auf die später 1950er, frühen 1960er Jahre. Für vier Klassen standen in der Geltinger Schule seinerzeit nur zwei Räume zur Verfügung. Schließlich entstand eine neue Schule, mitten auf dem freien Feld zwischen Pliening und Gelting, die damals politisch noch nicht zusammengehörten. Das änderte sich erst am 1. Januar 1975 im Zuge der Bayerischen Gebietsreform.

Vor dem Bau des Plieninger Bürgerhauses fanden in der alten Geltinger Schule noch kulturelle Veranstaltungen statt, erinnert sich Bürgermeister Roland Frick (CSU). Seit gut anderthalb Jahren kann das Gebäude wegen der Brandschutzauflagen jedoch nicht mehr genutzt werden. Die Gemeinde Pliening musste sich also Gedanken machen, was mit dem Haus in der Markt Schwabener Straße geschehen soll. "Wir wollten Altes und Neues verbinden", betont Frick.

Die Pläne der Gemeinde sehen vor, den Ostteil des Gebäudes – also die ursprüngliche Schule – zu renovieren und danach zwei lokalen Vereinen zu überlassen. Im Erdgeschoss soll die "Pleaninga Theaterbagasch" einziehen, dort proben und Requisiten lagern können. Im ersten Stock ist ein kleines Museum des Heimatvereins Pliening geplant. An der Südseite entsteht ein seperater Eingang mit Foyer.

Im Westen wird ein Neubau errichtet, der direkt an die alte Schule anschließt. Die Gemeinde Pliening plant hier acht Mietwohnungen. Mit dem Projekt soll vor allem Wohnraum für einkommensschwächere Haushalte geschaffen werden. Geplant sind Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen, die alle barrierefrei gestaltet und im Erdgeschoss barrierefrei erreichbar sein werden.

Für den Neubau hat die Regierung von Oberbayern kürzlich einen Zuschuss in Höhe von 961.500 Euro bewilligt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 4,4 Millionen Euro. Die Förderung ist auch in Berlin wohlwollend aufgenommen worden. „Der Wohnungspakt Bayern zeigt Wirkung“, erklärte der lokale Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz (CSU). „Es ist nicht das erste Projekt im Wahlkreis, das eine stattliche Fördersumme der Staatsregierung erhält."

Der Wohnraum im Landkreis Ebersberg sei begehrt, auch weil die Mieten in München sehr hoch seien, meinte Lenz. "Deshalb ist die Schaffung von neuen Mietwohnungen ein wichtiges Signal."

Fertigstellung wohl nicht vor 2020

Die Baugenehmigung für das Hochbauprojekt Alte Schule Gelting hat die Kommune bereits erhalten. Derzeit liefen die Werksplanungen, berichtet Bürgermeister Frick. Noch vor dem Jahreswechsel könnten die Abbrucharbeiten beginnen. Mit der Fertigstellung rechnet Frick nicht vor dem Jahr 2020.

Wenn das Bauprojekt dann einmal in die Tat umgesetzt worden ist, die Alte Schule frisch renoviert ist, die neuen Wohnungen bezugsfertig sind, werden einige davon profitieren: Theaterfreunde, Geschichtsinteressierte, Geltinger ebenso wie Plieninger oder Landshamer. B. Schuldt

Artikel vom 05.12.2018
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