Engagement zahlt sich aus

Paritätisches Kooperationsprojekt zur Flüchtlingshilfe gewinnt Förderpreis

Die Macher des Projekts "Tee und mehr" Katrin Bahr, Sophia Berthuet, Rebecca Schreiber und Christian Reisenberg mit ihrem Gewinnerscheck (v.l.n.r.). Foto: Achim Schmidt/Paulaner Brauerei

Die Macher des Projekts "Tee und mehr" Katrin Bahr, Sophia Berthuet, Rebecca Schreiber und Christian Reisenberg mit ihrem Gewinnerscheck (v.l.n.r.). Foto: Achim Schmidt/Paulaner Brauerei

Neuperlach/München · Das Paritätische Kooperationsprojekt zur Flüchtlingshilfe (Condrobs, Frauenhilfe München, pro familia Ortsverband) ist mit seiner Idee für einen Tee- und Kreativtreff in der Unterkunft für geflüchtete Frauen in Neuperlach mit dem Paulaner Salvator-Preis ausgezeichnet worden.

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung unserer Arbeit durch das Projekt, denn die Möglichkeit für Begegnung und Austausch, das Kennenlernen, die Sprachförderung sowie der Abbau von gegenseitigen Hemmungen und Hemmschwellen ist gelebte Integration“, sagt Dr. Sophia Berthuet, Abteilungsleiterin für Arbeit mit Frauen und Geflüchteten bei Condrobs. Hauptamtlichen fehle oft die Zeit für solche intensiven Angebote, die so wichtig sind. „Deswegen ist es toll, dass das Projekt jetzt zustande kommen kann“, ergänzt sie.

Der mit bis zu 80.000 Euro dotierte Förderpreis wird jedes Jahr an Projekte verliehen, die das Miteinander in München verbessern. Mit dem Preis soll gesellschaftliches Engagement in der Stadt gefördert werden. Er bietet eine Anschubfinanzierung für neue Projekte und Ideen. In diesem Jahr lautet das Thema „Auf gute Nachbarschaft“. Von etwa 100 eingereichten Ideen wurden 13 Projekte nominiert. „Das breite Spektrum der Projekte ist überwältigend! Das zeigt, wie kreativ und engagiert die Münchnerinnen und Münchner sind. Wir von Paulaner freuen uns sehr, dass wir so viele tolle Bewerbungen für den Preis erhalten haben“, sagt Christiane Uhl, Geschäftsführerin der Paulaner Brauerei Gruppe, die seit diesem Jahr Mitglied der Jury ist.

Nach einem mehrstufigen Bewerbungsprozess hat sich die Jury entschieden, darunter auch für das Projekt „Tee und mehr – Gemeinsamkeiten erkennen“. Es wird mit 15.000 Euro unterstützt.

Ein Projekt mit Vorbildcharakter

Die Asylsozialberatung in der Unterkunft für geflüchtete Frauen an der Nailastraße in Neuperlach ist ein Kooperationsprojekt der Paritätischen Träger Condrobs, Frauenhilfe München und pro familia. Hier leben geflüchtete Frauen, die oft wenig Kontakt zu Menschen aus der Nachbarschaft haben. Mit der Isolation soll nun Schluss sein: Im Rahmen von „Tee und mehr – Gemeinsamkeiten erkennen" können sich die geflüchteten Frauen ab Januar einmal im Monat mit Frauen aus der umliegenden Nachbarschaft treffen. Unter der Anleitung einer Honorarkraft können die Teilnehmerinnen sich hier austauschen und miteinander kreative Projekte durchführen, wie die Verschönerung des Außengeländes, töpfern und malen. Ziel dieses Kreativtreffs ist es, dass sich die Teilnehmerinnen aus der Einrichtung und Bewohnerinnen der Nachbarschaft kennen lernen. So werden die geflüchteten Frauen ein Teil der Gemeinschaft vor Ort: Aus "Die" in der Einrichtung wird ein "Wir" in Neuperlach.

Das Projekt startet mit etwa 30 Frauen und deren Kindern. Die Zahl soll im Verlauf des Projekts steigen. Frauen jedes Alters mit und ohne Kinder sind hier willkommen. Um möglichst vielen Frauen die Teilnahme zu ermöglichen, wird während des Treffs eine Kinderbetreuung angeboten.

Über Condrobs
Condrobs ist einer der größten überkonfessionellen Träger für soziale Hilfsangebote in Bayern. Die Organisation begleitet Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwierigkeiten, minderjährige und erwachsene Geflüchtete, süchtige Frauen und Männer, Angehörige und ältere Konsument*innen. Weit über Präventions- und Hilfsmaßnahmen für Suchtgefährdete und -kranke hinaus ist Condrobs auch in der Kinder- und Jugendhilfe, Hilfen für Geflüchtete, der Altenhilfe sowie im Ausbildungs- und Beschäftigungsbereich aktiv. Ein besonderes Anliegen des Vereins sind Präventions- und Hilfsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche sowie die Unterstützung von Betrieben bei der Gesundheitsförderung.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.condrobs.de

Artikel vom 01.12.2018
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