Harald Rumpf stellt seine Fotografien im Gasteig aus

München in den Achtzigern

München in Schwarzweiß - Anfang der 80er war das noch gang und gäbe. Das Motiv könnte heute nicht mehr genau so entstehen. Die Details verraten die Vergangenheit. Trotzdem hat man das Gefühl, es wäre gerade erst gestern gewesen. Foto: © Harald Rumpf

München in Schwarzweiß - Anfang der 80er war das noch gang und gäbe. Das Motiv könnte heute nicht mehr genau so entstehen. Die Details verraten die Vergangenheit. Trotzdem hat man das Gefühl, es wäre gerade erst gestern gewesen. Foto: © Harald Rumpf

München · Die 80er-Jahre erscheinen vielen noch recht nah – wie unendlich weit entfernt sie sind, zeigen die Fotoausstellung und das Buch "Billard. Fotografien aus dem München der 80er Jahre". Sie präsentieren Seiten einer Stadt, die untergegangen sind, gentrifiziert, vergessen.

Der Fotograf und Dokumentarfilmer Harald Rumpf hat damals Orte zwischen Glockenbachviertel und Hasenbergl, zwischen Schwabing und Haidhausen aufgenommen. Und er hat markante Münchner fotografiert: in Kneipen und Clubs, bei privaten Feiern, auf dem Oktoberfest und auf der Straße.

"Es ging immer um die Suche nach menschlichem Verhalten, nach Momenten, in denen die Abgebildeten ein privates Gesicht zeigen", sagt Harald Rumpf. Er hat die Befindlichkeiten dieser porträtierten Menschen eingefangen, ihre Beziehungen zueinander – und zum Fotografen. "Fotografie hat für mich auch ein magisches Moment, besonders in der nonverbalen Zwiesprache zwischen abgebildeter Person und mir als Fotograf", sagt Harald Rumpf.

Die ausdrucksvollen Schwarzweiß-Aufnahmen haben einen stark subjektiven Charakter und vermitteln aus persönlicher Perspektive das Lebensgefühl der 80er-Jahre. Die Betrachter sehen ein raues, einfaches, ungeschliffenes München, das heute komplett verschwunden ist.

Die Fotos werden vom 13. Dezember 2018 bis 12. Januar 2019 im Gasteig, Rosenheimer Straße 5, Foyer im 1. Stock, täglich von 8 bis 23 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei. Im Januar (der genaue Termin steht noch nicht fest) ist außerdem der Film "Münchner Freiheit" im Werkstattkino, Fraunhofer Straße 9, zu sehen. Harald Rumpf hat für diesen preisgekrönten Dokumentarfilm von 1985 bis 1997 sechs Münchner Obdachlose beobachtet.

Artikel vom 25.11.2018
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