BA 3 errichtet eigenmächtig einen Verkehrsspiegel

»Spiegel-Affäre«

Maxvorstadt · Dem Baureferat einen Spiegel vorzuhalten - das hatten sich die Mitglieder des BA Maxvorstadt für den vergangenen Samstag vorgenommen.

Bewaffnet mit einem riesigen Verkehrsspiegel und begleitet von einer kleinen Polizei-Eskorte marschierte das Stadtteilgremium an der Ecke Von-der-Tann/Hahnenstraße auf. Dort nämlich sollte nach Ansicht des BA schon lange ein Verkehrsspiegel stehen, um das Einbiegen in die stark befahrene Von-der-Tann-Straße zu erleichtern und gewaltige Rückstaus zu vermeiden.

Das Kreisverwaltungsreferat hatte einen entsprechenden Antrag zunächst an das Baureferat weiter geleitet. Ein Spiegel sei kein Verkehrszeichen, hieß es zur Begründung. Das Baureferat jedoch kann mit Spiegeln überhaupt nichts anfangen. Solche Hilfsmittel würden in der Stadt München nicht aufgestellt, gab man dem Bezirksausschuss zu verstehen. Doch der gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und probte den Aufstand.

Wegen starker Windböen wurde das herbeigeschaffte Spiegel-Monstrum allerdings nicht fest installiert, sondern nur symbolisch in die Höhe gehalten. »Das Haftungsrisiko war uns doch zu groß«, erklärt BA-Chef Klaus Bäumler. Aber zufrieden geben wollen er und seine Kollegen sich nicht mit dieser Protestaktion. »Der Spiegel muss her«, betont Bäumler – und einen Sponsor hat er auch schon gefunden: Die Landesanstalt für Aufbaufinanzierung will die Kosten übernehmen. So fehlt eigentlich nur noch die offizielle Genehmigung durch das Baureferat, damit der Verkehr an der Hahnenstraße wieder fließen kann.

Und das ist auch ungeheuer wichtig in dem Viertel am amerikanischen Generalkonsulat , das durch die strengen Sicherheitsvorkehrungen nach dem 11. September verkehrsmäßig extrem eingeschränkt ist. (Lesen Sie dazu auch die Titelseite). Das weiß auch Klaus Bäumler. »Zusammen mit der Polizei, dem Kreisverwaltungsreferat und dem Konsulat wird der BA versuchen, Erleichterungen für die Bewohner des Viertels zu schaffen«, verspricht er. Die »Spiegel-Affäre« war nur der erste Schritt in diese Richtung. rme

Artikel vom 28.02.2002
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