Festwirt Peter Engel hat seine Bewerbung zurückgezogen: »Zu hohe Auflagen«

Bürgerfest auf der Kippe

Hasenbergl · Aufruhr am Hasenbergl: Das Bürgerfest – das älteste in München – droht in diesem Jahr auszufallen.

Peter Engel hat seine Bewerbung um den Job als Festwirt zurückgezogen. Grund dafür seien die erweiterten »nahezu unerfüllbaren« Auflagen, die ihm das Kreisverwaltungsreferat (KVR) gemacht habe.

So sei ihm die wirtschaftliche Grundlage für die Organisation des Festes entzogen. Das Fass zum Überlaufen habe ein Bußgeldbescheid des KVR gebracht, wonach Engel 320 Euro wegen Nichteinhaltung der Auflagen beim letzten Bürgerfest zu zahlen habe. Dabei sei es um die Dauer und die Lautstärke der Musik gegangen. Außerdem hatte das KVR nach einer Sicherheitsprognose der Polizei sieben Ordner für die Gewährleistung der Sicherheit gefordert.

Bei einer Überprüfung seien lediglich zwei Ordner angetroffen worden, wie Peter Seidel, Leiter der KVR-Gaststättenabteilung, bestätigt. Mit sieben Ordnern sei das Fest nicht rentabel, argumentiert Engel. Das Bürgerfest 2002 soll eigentlich vom 25. bis 28 Juli stattfinden.

Um diesen Termin nicht zu gefährden, hat der BA-Vorsitzende Rainer Großmann schriftlich beim KVR interveniert und erreicht, dass sich die betroffenen Parteien den Austragungsort Dülferwiese bei einem Lokaltermin näher angeschaut haben. »Beim KVR und dem Gesundheitsreferat hat es aber wenig Einsicht gegeben«, resümierte Großmann. Die Auflagen für den Festwirt könnten in Bezug auf die Lärmbelastung immerhin verringert werden. Seidel widersprach jedoch Großmanns Aussage, es habe im letzten Jahr keine Beschwerden gegeben.

»Der mehrfach beschwerdeführende Nachbar hat das Recht auf seiner Seite. Wir müssen die Einhaltung der Gesetze sicherstellen«, so Seidel. Erika Fellner, stellvertretende Vorsitzende des BA 24, hat erklärt, dass man sich mit diesem Nachbarn einig geworden sei. Daher könne es doch auch einen Kompromiss mit dem KVR geben, meint sie und zeigt sich entschlossen: »Wir werden um das Bürgerfest kämpfen.«

Großmann hat sich deswegen schriftlich an Oberbürgermeister Christian Ude gewandt. Auch für das KVR sei das Fest noch nicht abgehakt. Der Festwirt hatte angekündigt, in diesem Jahr ohne Verstärkeranlage für die Musikdarbietungen auskommen zu wollen. »Das wäre ja wunderbar«, so Seidels spontane Reaktion. Damit könnte die Lautstärke nicht mehr als Beschwerdegrund angeführt werden. »Wir wollen die Leute am Hasenbergl nicht um ihr Fest bringen«, beteuert er und signalisiert Gesprächsbereitschaft. Sollte es zu keiner Einigung kommen, geht eine große Hasenbergler Tradition zu Ende. cr

Artikel vom 27.02.2002
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...