Ein Beispiel, das hoffentlich Schule macht

Isidor Bürger fuhr 10 Jahre ehrenamtlich für die Caritas

Nach fast zehn Jahren im Fahrdienst setzt sich Isidor Bürger mit knapp 79 endgültig zur Ruhe - die Johanniter suchen nun fitte Rentner als Nachfolger. Foto: Johanniter/Gerhard Bieber

Nach fast zehn Jahren im Fahrdienst setzt sich Isidor Bürger mit knapp 79 endgültig zur Ruhe - die Johanniter suchen nun fitte Rentner als Nachfolger. Foto: Johanniter/Gerhard Bieber

Kirchseeon · Am 30. Oktober setzte sich Isidor Bürger (78) bei den Johannitern in zum letzten Mal ans Steuer. Dann geht "Dori", wie ihn seine Kollegen liebevoll nennen, zum zweiten Mal in Rente. Über zehn Jahre nach seinem eigentlichen Renteneintritt.

"Damals, 2009, wollte ich als Rentner raus, etwas erleben und rumkommen", erzählt Isidor Bürger, der zuvor 33 Jahre als Schulhausmeister tätig war. "Da kam der Fahrdienst der Johanniter gerade recht." Ein bis zwei Tage pro Woche war der Wasserburger seitdem als Fahrer oder Betreuer unterwegs, brachte Menschen zur Dialyse, in die Reha oder mit ihrem Rollstuhl zum Arbeitsplatz. "Für mich war es ein Traumjob. Mal bin ich nur 150 Kilometer am Tag gefahren und Mal auch über 400. Toll fand ich immer die Fernfahrten. Ich war mit Fahrgästen in Aachen, Bremen oder auch mehrfach in Berlin. Und etwas Besonderes war immer die Freude, mit jungen Kollegen unterwegs zu sein - anfangs bin ich mit Zivis auf Tour gegangen, später waren es oft Freiwillige, die ein soziales Jahr absolvierten."

Und warum hört man auf, wenn es doch so viel Spaß bereitet? "Ich bin Realist", meint Isidor Bürger. "Anfang November werde ich 79. Vermutlich würde ich die regelmäßige ärztliche Untersuchung nochmal bestehen und den Personenbeförderungsschein verlängern können - aber irgendwann muss auch Mal Schluss sein. Man wird ja nicht jünger. Mit meinen Johannitern bleibe ich auf jeden Fall in Kontakt und komme zur Weihnachtsfeier oder zum Grillen vorbei."Dass "Dori" nun ein zweites Mal in Rente geht, bereitet Dienststellenleiter Markus Haindl Kummer.

"Momentan suchen wir händeringend Fahrer und hoffen, dass wir nicht nur mehr Freiwillige für ein Soziales Jahr finden, sondern auch den ein oder anderen fitten Rentner, der sich bei uns etwas dazuverdienen möchte." Der Fahrdienst der Johanniter ist im Landkreis Ebersberg und Rosenheim an Werktagen täglich etwa von 6 bis 20 Uhr unterwegs - bedarfsweise auch an Sonn- und Feiertagen.

Die Flexibilität ist daher groß. "Zwischen Vollzeit und ein paar Stunden an einem Tag die Woche ist alles möglich", erklärt Markus Haindl und ergänzt: "Bei der Beantragung eines Personenbeförderungsscheins oder bei der Erste-Hilfe-Schulung helfen wir natürlich." Wer sich für den Fahrdienst der Johanniter interessiert, kann sich telefonisch unter 08091/5639977 informieren oder eine E-Mail an kirchseeon@johanniter.de senden.

Info-Kompakt
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist seit mehr als 60 Jahren in den unterschiedlichsten karitativen und sozialen Bereichen aktiv. Seit ihrer Gründung am 7. April 1952 entwickelte sich die Johanniter-Unfall-Hilfe mit mehr als 20 000 Beschäftigten, knapp 36 000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und rund 1,3 Millionen Fördermitgliedern zu einer der größten Hilfsorganisationen Europas.
In der Tradition des evangelischen Johanniterordens zählen zu ihren Aufgaben heute unter anderem Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz und Erste-Hilfe-Ausbildung. Hinzu kommen soziale Dienste wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen. International engagieren sich die Johanniter in der humanitären Hilfe, etwa bei Hunger- und Naturkatastrophen.

Artikel am 31.10.2018 aktualisiert

Artikel vom 30.10.2018
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