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Erding · Orgelbauverein kommt seinem Ziel immer näher

Benefizkonzerte helfen: Helmut Veihelmann (rechts, am Cello) organisiert sie, um bei der Finanzierung der neuen Orgel in der Erlöserkirche zu helfen.	Foto: kw

Benefizkonzerte helfen: Helmut Veihelmann (rechts, am Cello) organisiert sie, um bei der Finanzierung der neuen Orgel in der Erlöserkirche zu helfen. Foto: kw

Erding · Eine Viertelmillion Euro ist sehr viel Geld. Ganz besonders, wenn man es nicht hat. Genau so geht es der evangelischen Kirche in Erding, die in der denkmalgeschützten Erlöserkirche in Klettham eine neue Orgel installieren muss.

Zuschüsse von der Landeskirche kann sie keine erwarten. Das ist die Regel, und da unterscheidet sich die evangelische Kirche nicht von der katholischen Gemeinde: Auch das Ordinariat gibt für Orgeln keinerlei Förderung. Also sind Phantasie und Einsatz gefragt, vor allem aber auch Zeit.

In diesen Wochen ist es tatsächlich so weit: Die Protestanten haben so viel Geld zusammengebracht, dass sie die Orgel bestellen dürfen. Zwar ist die Gesamtsumme noch nicht erreicht, aber es ist derart viel Geld zusammengekommen, dass die Landeskirche die Genehmigung für die Orgelbestellung in München hat erteilen können. Der eigens gegründete Orgelbauverein kann also langsam an einen konkreten Zeitplan gehen.

2020 soll die neue Orgel in der ganz aus Holz gebauten und nicht zuletzt darum denkmalgeschützten Kirche erklingen. Der Verein und die Kirche hoffen noch auf eine kleine Förderung durch den Landkreis, die Gespräche darüber sind angelaufen. Eine der Möglichkeiten, Geld in die Kasse zu bekommen, ist die Organisation von Benefizkonzerten. Hier macht sich der Erdinger Cellist Helmut Veihelmann um das Orgel-Projekt verdient. Er nutzt seine Kontakte zum Orchester des Bayerischen Rundfunks, und es gelingt ihm immer wieder, weitere hochkarätige Musiker nach Erding zu holen. Zuletzt brillierte er mit vier anderen Streichern mit großartigen Werken der Kammermusik im neuen und von der Akustik her ausgezeichnet gebauten Gemeindezentrum in Altenerding.

Die Besucher wissen, was sie bei diesen Konzerten erwarten können. Über 90 Gäste genossen die Musik von Haydn und Dvorak, und Veihelmann setzte eine Idee um, die er schon beim Kammerorchester mit Erfolg eingeführt hat. Durch einen familienfreundlichen Beginn des Konzerts um 18 Uhr gelingt es ihm immer wieder, auch Kinder für die klassische Musik zu begeistern. Und im Spendenkörbchen raschelte es verheißungsvoll – der Orgelbauverein, der als Veranstalter aufgetreten war, war seinem großen Ziel wieder ein Stück näher gekommen.

Schwer zu erreichen ist es allemal – nicht nur finanziell. In dem denkmalgeschützten Gebäude ist nicht alles erlaubt. So musste der bestehende Orgelprospekt, also die sichtbare Pfeifenreihe, erhalten bleiben. Ab Mai, so der weitere bisher noch nicht so genaue Zeitplan, wird die alte Orgel abgebaut, wahrscheinlich nach der Konfirmationszeit. Dann wird die ganze Kirche wegen der Renovierungsarbeiten geschlossen. In dieser Zeit müssen die Aktivitäten, die Restfinanzierung der neuen Orgel noch zu stemmen, natürlich weiter laufen.

Die Kirche selbst hat zu diesem Zweck natürlich auch einige Rücklagen aufbauen können, aber auf die Spendenbereitschaft der Gläubigen ist sie weiterhin angewiesen.

Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich im Internet auf www.ev-kirche-erding.de über den Spendenstand und Spendenmöglichkeiten informieren. kw

Artikel vom 26.10.2018
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