Festival »Classical & Beyond« zum 10-jährigen Jubiläum der Ottobrunner Konzerte

Ottobrunn · Jazz, Tango, Klassik, Klezmer und mehr

Stargast des ersten Abends: »King of Klezmer« Giora Feidman. Foto rechts: Stargast des zweiten Abends: Saxofonist Bobby Watson. Fotos: VA/Lafiya Watson

Stargast des ersten Abends: »King of Klezmer« Giora Feidman. Foto rechts: Stargast des zweiten Abends: Saxofonist Bobby Watson. Fotos: VA/Lafiya Watson

Ottobrunn · Zum 10-jährigen Jubiläum der Ottobrunner Konzerte geben die beiden aus Ottobrunn stammenden Musikerbrüder und künstlerischen Leiter der Ottobrunner Konzerte Cornelius Claudio und Johannes Tonio Kreusch einen Rückblick auf ihre musikalischen Projekte der vergangenen Jahre.

Mit dabei sind u.a. Stargäste und Wegbegleiter wie der international gefeierte »King of Klezmer« Giora Feidman oder die US-Saxofon-Legende Bobby Watson. Unter dem Festival-Motto »Classical & Beyond« wird von Jazz und Tango über Klassik bis zu Klezmer und Crossover eine große Bandbreite musikalischer Stile präsentiert. Die international bekannten Kreusch-Brüder zeigen damit ihre Vielseitigkeit und musikalische Offenheit, die sich auch in der Programmgestaltung der Ottobrunner Konzerte niederschlägt.

Auftaktkonzert mit »The Reality of Klezmer«
Stargast am ersten Konzertabend, am Freitag, den 16. November um 20.00 Uhr im Festsaal des Wolf-Ferrari-Hauses, ist der Klarinettist Giora Feidman. Feidman wurde 1936 in Argentinien als Sohn jüdischer Einwanderer aus Moldawien geboren. Seit seinem 21. Lebensjahr lebt er in Israel und ist mittlerweile eine Person der Zeitgeschichte. Er hat in allen großen Metropolen der Welt gespielt und mit vielen berühmten Musikern zusammengearbeitet. Seine Autobiografie „Du gehst, du sprichst, du singst, du tanzt« ist zu einem Bestseller geworden.

Beim Konzert bringt Feidman – zusammen mit Johannes Tonio Kreusch – unter dem Titel »The Reality of Klezmer« ein Medley mit Werken von Franz Schubert bis Astor Piazzolla und jiddischen Liedern auf die Bühne und beweist wieder einmal, dass es für ihn keine stilistischen Grenzen gibt. Die beiden Musiker lassen Klarinette und Gitarre in einen musikalischen Dialog voller Sinnlichkeit und Kraft treten und schaffen so Momente, die mit ihrer Melancholie und Leichtig- keit die Schönheit der Musik feiern. Hier zeigt sich, was der große Künstler unter Klezmer versteht.

Was ist Klezmer?
Feidman führt Klezmer auf die beiden hebräischen Wörter »kli« (Instrument) und »zemer« (Lied) zurück. »Ich vermittle anderen meine innere Stimme, eine Idee, ein Gefühl. Ein Klezmer spielt nicht, er singt – und seine Musik wird an jedem Ort der Welt verstanden«, so Feidman. Mit dieser Maxime gestaltet er ein Konzertprogramm von großer Geschlossenheit, Lebendigkeit und Charme.

Solo-Jazz-Piano
Im zweiten Konzertteil wird Jazz-Pianist Cornelius Claudio Kreusch ein Solo-Konzert in klassischer Tradition präsentieren. Ob im ausverkauften Münchner Prinzregententheater oder im vollbesetzten Blue Note Jazz-Club in New York: Kreusch wird besonders für seine Solo-Abende weltweit gefeiert. Er hat mehr als 20 Alben unter eigenem Namen veröffentlicht und arbeitete mit Künstlern wie Kenny Garrett, Bobby Watson oder Greg Osby zusammen.

Konzert mit Tango, Weltmusik und New York-Jazz
Stargast am Samstag, den 17. November um 20.00 Uhr im Festsaal des Wolf-Ferrari-Hauses ist der US-Starsaxofonist Bobby Watson. Watson stammt aus einer Musikerfamilie und wuchs in Kansas City auf. Seine Mutter lehrte ihn das Klavierspiel, sein Vater das Klarinetten- und Saxofonspiel. Erste Erfahrungen sammelte er in Gospel-Bands und Rhythm-and-Blues-Formationen. Watson studierte an der University of Miami. Nach seinem Abschluss 1975 ging er nach New York und begann seine musikalische Laufbahn in Formationen um Curtis Fuller. Von 1977 bis 1981 arbeitete er als musikalischer Direktor von Art Blakes »Jazz Messengers«. Nach dem Vorbild der Messengers gründete Watson die Formation »Horizon«; das Quintett nahm mehrere Alben auf. Ab 1985 spielte Watson im 29th Street Saxophone Quartet. 1990 gründete er mit dem Perkussionisten Ray Mantilla die Formation »The Jazz Tribe«. 2007 trat Watson in der Formation »The Leaders« mit Chico Freeman und Buster Williams auf.

Bobby-Watson-Song »Afternoon in Ottobrunn«
Begleitet wird Bobby Watson beim Konzert von Cornelius Claudio Kreusch (Piano), Jens Loh (Kontrabass) und Patrick Manzecchi (Schlagzeug). Cornelius Claudio Kreusch ist schon seit langem musikalischer Wegbegleiter Bobby Watsons. Watson hat auf Kreuschs Erfolgsalbum »Scoop« gespielt und hat – inspiriert von seinen Erlebnissen in Ottobrunn – den Song »Afternoon in Ottobrunn« komponiert, welchen er den Eltern der Kreusch-Brüder gewidmet hat.

»Tangos & Canciones«
Im zweiten Teil des Abends präsentieren die Geigerin Doris Orsan und Johannes Tonio Kreusch (Gitarre) Ausschnitte aus ihrem aktuellen Programm »Tangos & Canciones«. Das Musikerehepaar ist seit Jahren ein erfolgreiches Kammermusikduo. In »Tangos & Canciones« widmen sie sich spanischen Meisterwerken sowie klassischer Tango-Musik aus Argentinien.

Spektakel der Perkussion
Zum furiosen Abschluss kommen drei mitreißende Perkussionisten auf die Bühne: An der Brazilian Percussion spielen Gilson de Assis aus Rio de Janeiro und Borel da Souza aus Sao Paulo zusammen mit dem Djembe-Virtuosen Famadi Sako aus Guinea. Gemeinsam mit Cornelius Claudius Kreusch am Klavier entfachen die Musiker ein weltmusikalisches Feuerwerk. Am Schluss setzen noch Bobby Watson und seine Band zum musikalischen Höhepunkt mit ein.

Nach dem Konzert moderiert Tom R. Schulz, Pressesprecher der Hamburger Elbphilharmonie, das Meet-the-Artist-Gespräch, bei dem das Publikum mit den Künstlern des Abends ins Gespräch kommen kann.

Kombiticket möglich
Wer beide Konzerte besuchen möchte, für den gibt es ein Kombiticket für 55 Euro. Bitte melden Sie sich unter Tel: 608 08-301. Weitere Infos gibt es unter www.ottobrunner-konzerte.com MO

Artikel vom 24.10.2018
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