Vision und Tradition

Altstadt · Bühnenbilder aus 200 Jahre Nationaltheater in München

Kurz nach Eröffnung des Nationaltheaters am 12.10.1818 war diese Zauberflöte das erste, auch überregional beachtete Theaterereignis im neuen Haus: Bühnenbildentwurf von Simon Quaglio, hier die Erscheinung der Königin der Nacht. F.: Deutsches Theatermusem

Kurz nach Eröffnung des Nationaltheaters am 12.10.1818 war diese Zauberflöte das erste, auch überregional beachtete Theaterereignis im neuen Haus: Bühnenbildentwurf von Simon Quaglio, hier die Erscheinung der Königin der Nacht. F.: Deutsches Theatermusem

Altstadt · Das Deutsche Theatermuseum München in der Galeriestraße 4a (Hofgartenarkaden) zeigt zum 200. Geburtstag des Hof- und Nationaltheaters aus seiner Grafiksammlung und Privatbesitz die bedeutsamsten originalen Bühnenbildentwürfe von 1818 bis 2018: seit 13. Oktober bis 14. April 2019.

Die malerischen Entwürfe orientierten sich an den stilistisch zeittypischen Darstellungen der bildenden Kunst. Aber darüber hinaus spiegeln sie vor allem die Geschichte des Hauses und seines Repertoires. Nirgends sonst lässt sich der unverwechselbare Stil eines großen Opernhauses so präzis porträtieren wie in den Blättern des Deutschen Theatermuseums. Das szenographisch Visionäre der Theaterkunst wird ebenso lebendig wie die traditionellen künstlerischen Aussagen.

An den kompletten Szenenentwürfen zu fünf repräsentativen Opern des Münchner Repertoires wird die szenographische Geschichte sichtbar: an Simon Quaglios Ausstattung von Mozarts Zauberflöte (1818), Michael Echters Bildern zur Uraufführung von Wagners Meistersingern von Nürnberg (1868), Alfred Rollers Uraufführungsdekoration zu Richard Strauss‘ Frau ohne Schatten (1919), den Dekorationen von Helmut Jürgens zu Verdis Aida (1948 und 1963) und den malerischen Entwürfen Erich Wonders zu Beethovens Fidelio (1978).

Verglichen werden diese Konvolute mit Entwürfen anderer Bühnenbildner zu anderen Zeiten, die ebenfalls im Original präsentiert werden. Diese Bildreihen werden ergänzt durch Entwürfe von Georg Baselitz zu Richard Wagners Parsifal (2018).

Weitere Informationen zu diesen Kernstücken der Szenographie liefern kleine Porträts herausragender Bühnenbildner, die den Stil des Hauses beeinflussten: u.a. die Familie Quaglio, Leo Pasetti, Ludwig Sievert, Helmut Jürgens, Jean-Pierre Ponnelle und Jürgen Rose. Abschließend fokussiert ein spektakulärer Blick in das 21. Jahrhundert auf spezielle Weise die zunehmend multimediale Gestaltung des Bühnenraums.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Jürgen Schläder und Claudia Blank. Jürgen Schläder, der auch die begleitende Publikation verfasst hat, ist Spezialist für die Münchner Operngeschichte. Hier widmet er sich diesem Thema unter einem neuen Aspekt.

Artikel vom 20.10.2018
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