Große Pläne für Unterbiberg

Neubiberg · Fortführung des Strukturkonzeptes ist beschlossen

Entlang der Unterhachinger Straße wird sich in den kommenden Jahren viel entwickeln.	Foto: RedN

Entlang der Unterhachinger Straße wird sich in den kommenden Jahren viel entwickeln. Foto: RedN

Neubiberg · Wohnen, Gewerbe, Verkehr, dazu wirksamer Hochwasserschutz für die eigenen Wohnanrainer entlang des Hachinger Bachs: Die integrierte Rahmenplanung für Unterbiberg beschäftigt den Neubiberger Gemeinderat seit acht Jahren und ist ein echtes Mammutprojekt.

Jetzt wurde im Rahmen einer Sondersitzung des Rates das Struktrurkonzept Hachinger Tal mit Blick auf Unterbiberg präsentiert. Ein umfangreiches Werk, das Martin Birgel vom Büro Dragomir Stadplanung vorstellte. Am Ende stimmte der Gemeinderat mit großer Mehrheit und gegen zwei Stimmen der Grünen der weiteren Fortführung des Strukturkonzeptes zu. 2019 soll dafür voraussichtlich bereits entlang großer Flächen westlich und östlich der Unterhachinger Straße auch der Flächennutzungsplan geändert werden.

Im Detail sehen die Planungen insbesondere vor, den Gewerbeanteil auf Unterbiberger Flur und damit in der Gesamtgemeinde Neubiberg deutlich zu erhöhen. Große Gewerbeanteile könnten demnach mit gut 12 Hektar auf dem Kapellenfeld und in kleinerer Dimension beidseits der Unterhachinger Straße nordwestlich des heutigen Rewe-Nahversorgungszentrums und des Schulzentrums entstehen (ca. 4 Hektar). Dafür sollen bisher gewerblich ausgewiesene Bereich an der Lilienthalstraße aufgrund mangelnder Nachfrage in Wohnen umgewandelt werden. Wohnen, das in größerem Stil auch nordwestlich der Unterhachinger Straße im Grenzbereich Unterbibergs zu München und im Südostbereich der neuen Gewerbeflächen entstehen könnte.

Wichtig für das weitere planerische Vorgehen ist ein ausreichender Hochwasserschutz. Nach zuvor fruchtlosen Verhandlungen mit Nachbar-Kommunen ist man in Neubiberg froh, dieses wichtige Thema nun vor Ort in Eigenregie stemmen zu können. Bürgermeister Günter Heyland (FW N@U) zeigte sich erfreut, dass die großen Grundbesitzer hier der Gemeinde entscheidend entgegenkommen. So soll nicht nur der Bach in einem gebogenen Stollen an sensiblen Bereichen des Ortes vorbeigeführt werden. Daneben werden zwei große Retentionsbecken (Rücklaufbecken) Bachwasser im Flutungsfalle aufnehmen können. »Das ist eine wichtige Voraussetzung, um mit den umfangreichen Planungen überhaupt fortfahren zu können«, versicherte Heyland. Gerne hätte man seitens Neubibergs die Planungen parallel mit der Stadt München weiterbefördert. Doch dort wurde eine Sitzung des städtischen Planungsausschusses zum Thema zwar für den gleichen Tag geplant, aber wieder abgesetzt. »Wir sind da etwas schneller unterwegs«, lautet das Fazit des Neubiberger Rathauschefs.

Doch schielen die Neubiberger ganz besonders auch in Richtung des großen Nachbarn weiter nördlich. Da bestehen auch Abhängigkeiten. Nördlich der geplanten Gewerbeflur will und muss die Stadt eine Entlastungsstraße zum Gewerbegebiet Bayerwaldstraße bauen – die sogenannte »Münchner Lösung«. Auch sickerte bereits durch, dass die heutige Straßenquerung über die Bahnstrecke entlang der Unterhachinger Straße im Bereich der Forschungsbrauerei weichen und weiter nach Westen versetzt werden soll: dann als höhenfreie, schrankenlose Querung über die Bahntrasse.

»Denkverbote« darf es aus Sicht des Neubiberger Bürgermeisters mit Blick auf die zukunftsfähige Entwicklung und Ausgestaltung dieses wichtigen Bereiches ohnehin nicht geben. Radschnellwege, »sogar eine Seilbahn«, die weitere Planung von möglichen Stadtumlandbahnen müssten aus seiner Sicht und der des Rates in den Planungen ihren festen Platz haben. Dazu soll im kommenden Jahr bereits der ÖPNV im Busbereich taktverdichtet werden (Linie 211). Die Frischluftschneise, die in Nord-Südrichtung von der Stadtgrenze auch den Unterbiberger Bereich durchzieht und durch die Ansiedlung von Firmen wie Infinineon bereits beeinflusst ist, muss aus Sicht der Neubiberger erhalten bleiben. »Sie wird schmaler werden, aber muss in ihrer Funktion bleiben«, so der Bürgermeister. RedN

Artikel vom 16.10.2018
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