Schlussakkord oder Ouvertüre?

»Arthur & Claire« diskutieren in der Komödie eine Frage von Tragweite

Was ist der Sinn des Lebens? Und darf man das einfach so »abkürzen«, wenn einem danach ist? Darüber diskutieren Arthur (Hardy Krüger jr.) und Claire (Eva-Maria Grein von Friedl), die sich zufällig in AMsterdam treffen.	Foto: Katerina Huber

Was ist der Sinn des Lebens? Und darf man das einfach so »abkürzen«, wenn einem danach ist? Darüber diskutieren Arthur (Hardy Krüger jr.) und Claire (Eva-Maria Grein von Friedl), die sich zufällig in AMsterdam treffen. Foto: Katerina Huber

München · Arthur und Claire sind zwei Menschen, die zunächst nur eine makabre Gemeinsamkeit haben. Sie wollen nicht mehr leben und haben einen Ort gesucht, um ihr Leid zu beenden: ein Hotel in Amsterdam.

Was dann folgt, erzählt die bitter-süße Komödie »Arthur & Claire«, die ab 31. Oktober in der Komödie im Bayerischen Hof gezeigt wird.

Arthur (gespielt von Hardy Krüger jr.), geschieden, Sportlehrer und Nichtraucher, leidet unheilbar an Lungenkrebs. Er hat sich für ein letztes »Festmahl« ganz alleine nach Amsterdam zurückgezogen, um am nächsten Tag in einer Sterbeklinik seinem Leben ein würdevolles Ende zu setzen. Alles ist friedlich, nur die laute Musik aus dem Nachbarzimmer stört. Als Arthur nach nebenan stürmt, um sich zu beschweren, macht er die Bekanntschaft der jungen Claire (Eva-Maria Grein von Friedl), die gerade dabei ist, sich ihrerseits einen Strick um den Hals zu legen: Sie hat bei einem Autounfall Mann und Kind in den Tod gefahren, kommt über das Trauma nicht hinweg.

Die folgende sarkastische Auseinandersetzung zwischen den beiden über den Sinn und Unsinn von Leben und Tod, von sterben wollen und sterben müssen, mündet schließlich in den Beschluss, den letzten Abend gemeinsam zu verbringen – in dieser herrlichen Stadt, die so viel mehr zu bieten hat als Sterbekliniken. Am nächsten Morgen – gemeinsam in Arthurs Bett – erinnern sich beide an eine berauschte, rauschende Liebesnacht. Aber: Was war das jetzt? Schlussakkord oder Ouvertüre? Wie rechtfertigt man den eigenen Todeswunsch, wenn man den anderen vom Leben überzeugen will? Claire setzt alles daran, Arthur zum Weiterleben zu motivieren…

Autor Stefan Vögel versteht es, aus einer traurigen Ausgangssituation eine federleichte Komödie wachsen zu lassen – das beherrschen nur Ausnahmeautoren dieses Genres. Man spürt die schmerzvollen Seiten irdischen Daseins und muss trotzdem lachen. In klugen, witzigen Dialogen kreisen die beiden Lebensmüden um die Dinge, die das Leben wirklich ausmachen, und sie beschließen, sich diesem Leben zu stellen und es auszukosten. Bis zum letzten Augenblick. Ein bezauberndes Spiel um die menschliche Existenz, die sich tapfer ihren Weg zum Happy End erkämpft.

Die Komödie im Bayerischen Hof zeigt das Stück vom 31. Oktober bis 16. Dezember. Eintrittskarten sind jetzt erhältlich.

Gewinnspiel:
Die Wochenanzeiger verlosen 5 x 2 Karten für »Arthur & Claire« im Bayerischen Hof. Teilnehmen ist bis Sonntag, 21. Oktober 2018 möglich.

Artikel vom 09.10.2018
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