Elf Persönlichkeiten zu »Was bleibt«

Ausstellung »Das Prinzip Apfelbaum« in der Markuskirche

Friede Springer ist eine der elf Persönlichkeiten, die in der Ausstellung mit persönlichen Zitaten zu sehen und in Kurzfilmen zu erleben sind.	Foto: Bettina Flitner

Friede Springer ist eine der elf Persönlichkeiten, die in der Ausstellung mit persönlichen Zitaten zu sehen und in Kurzfilmen zu erleben sind. Foto: Bettina Flitner

Maxvorstadt · Was bleibt von einem Leben, was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Diese Frage betrifft uns alle irgendwann – darüber zu sprechen, ist oft jedoch noch immer ein Tabu.

Die Fotografin Bettina Flitner porträtierte elf bekannte Persönlichkeiten, die sich auf diese Frage mit großer Offenheit einlassen: Egon Bahr, Günter Grass, Margot Käßmann, Dieter Mann, Ulf Merbold, Reinhold Messner, Christiane Nüsslein-Volhard, Anne-Sophie Mutter, Friede Springer, Richard von Weizsäcker und Wim Wenders.

Entstanden sind großformatige Fotoarbeiten, für Flitner charakteristisch ergänzt mit persönlichen Zitaten. Die Initiative »Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum« zeigt sie nun in einer Ausstellung: 12. Oktober bis 18. November in St. Markus, Gabelsbergerstraße 6, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 10 bis 17 Uhr, Sonntag, 12.30 bis 17 Uhr. Eintritt und Audioguide frei. Besucher können die Porträtierten auch in feinfühligen Kurzfilmen erleben sowie per Audioguide in Textausschnitten aus den Gesprächen, die Flitner mit den Persönlichkeiten geführt hat.

Flitner versteht es, ihre Protagonisten auf einfühlsame Weise für sich zu gewinnen. So gelingt es, einen neuen Blick auf bekannte Persönlichkeiten zu richten. Ihre Bilder vermitteln eine ganz eigene Stimmung voller Zwischentöne. Sie offenbaren Vergänglichkeit, Verletzlichkeit, Klugheit, Witz, Lebenslust. Begleitet wurde Bettina Flitner von Kameramann Börres Weiffenbach.

Die daraus entstandenen Kurzfilme, geschnitten von Judith Keil und Antje Kruska, eröffnen eine zusätzliche Facette. Wer sich einlässt, wird hineingezogen, taucht ein in das »Über sich Hinausdenken« und beginnt unweigerlich selbst damit. »Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen« – dieses Martin Luther zugeschriebene Zitat steht Pate für den Titel der Ausstellung.

Kein wehmütiger Blick zurück, nicht Trauer oder Trübsal: »Das Prinzip Apfelbaum« ist ein Bekenntnis für das Leben – und darüber hinaus.

Artikel vom 07.10.2018
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