Alternativen zu Fotovoltaikanlage in der Fröttmaninger Heide

Solarstrom vom Müllberg?

Die Südböschung des Müllbergs als Standort für eine Fotovoltaikanlage nutzen – ein Vorschlag von Constanze Lindner-Schädlich und Hannelore Prechtel.

Die Südböschung des Müllbergs als Standort für eine Fotovoltaikanlage nutzen – ein Vorschlag von Constanze Lindner-Schädlich und Hannelore Prechtel.

Fröttmaninger Heide · Man nehme Müll, stelle etwas drauf und mache Strom - so, bzw. so ähnlich die Idee der beiden SPD-Stadträtinnen Hannelore Prechtel und Constanze Lindner-Schädlich.

Darum stellten sie den Antrag, dass das Kommunalreferat und das Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadt München eine Untersuchung in Auftrag geben sollen, ob und wie an den Hängen des Müllbergs in der Fröttmaninger Heide große Fotovoltaikanlagen zur Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom möglich sind.

Doch daraus scheint nach dem momentanen Stand der Dinge nichts zu werden. - zumindest im Münchner Norden. Um den Anteil von durch regenerative Energien erzeugten Strom merklich zu steigern, sollten nach Ansicht von Lindner-Schädlich und Prechtel große Projekte gefördert werden. In der Begründung für den Antrag heißt es: »Durch das Bereitstellen von geeigneten Standplätzen für Fotovoltaikanlagen kann der Anteil von Sonnenstrom erhöht und gleichzeitig Kapital für ökologische und zukunftsfähige Projekte aktiviert werden.«

Bevor ein solches Projekt Realität werden kann, gilt es zu prüfen, ob die Voraussetzungen gegeben sind. »Das betrifft die Finanzierung, die zur Verfügung stehende Fläche und die mögliche Laufzeit«, erklärt Henrik Jörgens vom Umweltreferat.

Das Kommunalreferat habe dazu angemerkt, dass die Deponie Nord als Standort grundsätzlich in Frage komme, allerdings sei der technische und finanzielle Aufwand vergleichsweise hoch. Ein weiterer Grund, der gegen die Anlage an der Südböschung der Deponie spricht: der Abfallwirtschaftsbetrieb München könne als Grundeigentümer nicht die geforderte Bestandssicherheit auf 20 Jahre geben. »Nach derzeitiger Rechtslage wird ein Deponieabschluss spätestens zum 30. Juni 2005 gefordert«, heißt es dazu aus dem Kommunalreferat.

Zwar habe der Abfallwirtschaftsbetrieb einen Antrag auf Weiterbetrieb gestellt, dann wäre am 15. Juli 2009 der Deponieabschluss fällig. Die Fotovoltaikanlage müsste zeitweise abmontiert werden, »da das endgültige Oberflächenabdichtungssystem aufgebracht werden muss.« Wie Jörgens erläutert, gebe es zwei Alternativstandorte für Fotovoltaikanlagen auf Dächern in Neuhausen-Nymphenburg. Das Umweltreferat ziehe diese Standorte unter anderem wegen der Unsicherheit über die Zukunft der Deponie vor.

Am 28. Februar wird der Umweltausschuss entscheiden, ob die von der Stadt für die Anlage auf der Deponie bereitgestellten 166.000 Euro den beiden Alternativstandorten zugeschlagen werden. cr

Artikel vom 20.02.2002
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