Musikanten spuits auf!

Landkreis · Vier Landkreiskapellen sind heuer beim Trachten- und Schützenzug dabei

Der Spielmannszug Ebersberg vertritt den Landkreis beim Trachten- und Schützenumzug in München. Außerdem sind der Spielmannszug Grafing, die Bairer Musi und die Musikkapelle Gelting mit dabei.	Foto: Spielmannszug Ebersberg

Der Spielmannszug Ebersberg vertritt den Landkreis beim Trachten- und Schützenumzug in München. Außerdem sind der Spielmannszug Grafing, die Bairer Musi und die Musikkapelle Gelting mit dabei. Foto: Spielmannszug Ebersberg

Landkreis · Beim größten Trachten- und Schützenzug der Welt mitzumarschieren ist schon etwas ganz besonderes. Traditionell präsentieren am ersten Wiesnsonntag, 23. September, über 9.000 Mitwirkende bei einen knapp 4-stündigen Umzug durch die Münchner Innenstadt eine Vielfalt von Trachten, Brauchtum und Volkstanz.

Aus dem Landkreis Ebersberg sind heuer vier Gruppen an den Trachten- und Schützenumzug beteiligt. Die Musikkapelle Gelting ist bereits zum 18. Mal in ihrer erst jungen Geschichte mit dabei und bereichert damit den traditionsreichen Festzug. Sie marschieren so ziemlich an der Spitze mit der Zug-Nr. 3a. Neben ihrem musikalischen Beitrag – während der live-Aufnahme durch das ARD dürfen sie den »Plieninger Jubiläumsmarsch« spielen – repräsentieren sie auch noch eine schmucke, farbenfrohe Original-Tracht aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Aus dem Landkreissüden reist die »Bairer Musi« am Sonntag in die Landeshauptstadt. Die 65 Musikanten starke Blaskapelle lässt hauptsächlich original bayerisch/böhmische Blasmusik erklingen, ohne zeitgenössische Kompositionen zu vernachlässigen. Die Musiker stammen zum allergrößten Teil aus dem »Bairer Winkl« und sind auch zumeist hier ausgebildet worden. Nicht fehlen darf natürlich auch eine musikalische Abordnung aus der Kreisstadt. Der Spielmannszug der Kolpingsfamilie Ebersberg wird heuer ebenfalls in voller Truppenstärke mitmarschieren. Die Kapelle hat an die 80 Musikanten und feiert nächstes Jahr im September bereits seinen 60. Geburtstag. Der Spielmannszug Grafing nimmt heuer bereits zum 65. Mal beim Einzug der Wiesnwirte am Samstag und beim Trachten- und Schützenzug am Sonntag teil. Die Musikanten fallen mit ihren auffallend roten Trachtengewand schnell ins Auge. Sie folgen Jahr für Jahr den Wagen der Augustiner Festhalle. Mit der klassischen Besetzung aus Pfeifferl (auch »Spielmannsflöte«), Lyra, Marsch- und Paradetrommel, großer Trommel und Becken spielt die Kapelle klassische Stücke wie den »Bozner Bergsteigermarsch« oder den »Yorkscher Marsch« bis hin zu moderneren Stücken wie »Puppets on a String« oder den »Rosen aus Malaga«.

Eine beliebte Wiesn-Tradition seit 1948

Erstmals im Jahre 1835 zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I und Therese von Bayern und dem 25-jährigen Bestehen des Oktoberfestes, abgehalten, hat sich der seit 1948 regelmäßig stattfindende Trachtenfestzug zu einer herausragenden Oktoberfest-Veranstaltung entwickelt und wird auch heuer wiederum einer der Höhepunkte der 185. Wiesn sein. Es ziehen rund 9.000 Mitwirkende, gegliedert in 60 Zugnummern vom Max II Monument durch die Münchner Innenstadt zur Theresienwiese und präsentieren die Vielfalt von Trachten, Brauchtum und Volkstanz. Der Zug folgt einer festen Route. Am Maximilianeum setzt er sich in Gang, führt über die Maximilian- und die Residenzstraße an der Oper vorbei, bis zum Odeonsplatz/Feldherrnhalle, wo er unter anderem die Ehrenloge mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) passiert. Weiter geht es über die Briennerstraße zum Maximiliansplatz, Lenbachplatz, Stachus (Karlsplatz) und über die Sonnenstraße hinunter bis zur Schwanthalerstraße. Über die Paul-Heyse-Straße und den Kaiser-Ludwig-Platz, sowie die Schuberststraße zum Esperantoplatz erreicht der Zug schließlich sein Ziel: die Theresienwiese. Der Umzug ist bei weitem keine rein bayerische Angelegenheit. Auch viele Bundesländer von Sachsen bis Nordrhein-Westfalen sind mit Trachten- und Musikgruppen vertreten. Neben ihnen nehmen auch zahlreiche Gäste aus Europa (zum Beispiel aus Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Schweiz) am sieben Kilometer langen Umzug teil und machen diesen besonders sehenswert.

Festlich gekleidete Trachtler wechseln sich in bunter Folge mit Sport- und Gebirgsschützen, Musikkapellen,  historischen Trachtengruppen, Spielmanns- und Fanfarenzügen und bunten Fahnenschwingern ab. Neben den Münchner Brauereien, die hier mit ihren prachtvollen Gespannen vertreten sind, machen mehr als 40 festlich geschmückte Festwägen und Kutschen diesen Zug einzigartig. Angeführt wird der Zug jedes Jahr vom Münchner Kindl hoch zu Ross, dem Wahrzeichen der Stadt München.

Artikel vom 20.09.2018
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