Reger Austausch über Wirtschaftsförderung

Chinesische Wirtschaftsdelegation zu Gast in Grasbrunn

Im Austausch (v.l.): Otto Madejczyk, Amt für Wirtschaftsförderung Grasbrunn; Klaus  Kornder, Erster Bürgermeister Grasbrunn und Wu Aiming, Amt für Wirtschaftsförderung der Provinz Shandong.	Foto: Wolfgang Mende

Im Austausch (v.l.): Otto Madejczyk, Amt für Wirtschaftsförderung Grasbrunn; Klaus Kornder, Erster Bürgermeister Grasbrunn und Wu Aiming, Amt für Wirtschaftsförderung der Provinz Shandong. Foto: Wolfgang Mende

Grasbrunn · Shandong, München, Grasbrunn, Paris – so die Reiseroute der 20 köpfigen chinesischen Wirtschaftsdelegation aus der bayerischen Partnerprovinz Shandong, die sich am 18. Juli 2018 bereits zum zweiten Mal im Grasbrunner Rathaus über den Wirtschaftsstandort Grasbrunn informierte.

Die Delegation, die von Frau Wu Aiming, Amt für Wirtschaftsförderung der Provinz Shandong, angeführt wurde, setzte sich aus zahlreichen Unternehmern von klein- und mittelständischen Betrieben sowie aus behördlichen Wirtschaftsförderern zusammen.

Dementsprechend bestand seitens der Gäste, die sich mit staatlicher Wirtschaftsförderung in Shandong befassen, großes Interesse, mehr über die Funktionsweise der Grasbrunner Wirtschaftsförderung sowie über die Verwaltungskultur und die rechtlichen Rahmenbedingungen einer bayerischen Kommunalverwaltung zu erfahren.

Bürgermeister Klaus Korneder begrüßte im Sitzungssaal offiziell die Delegation und nutzte dabei gleich die Gelegenheit, mit Beispielen aus der Praxis den Gästen kurz die Prinzipien und die Aufgabenfülle der bayerischen Kommunalen Selbstverwaltung zu erläutern. Erstaunt waren die chinesischen Gäste vor allem über die Tatsache, dass die bayerischen Gemeinden – im Gegensatz zur zentralstaatlich geprägten Verwaltungsstruktur in China – viele Lebensbereiche selbständig, also unabhängig von staatlicher Beeinflussung, regeln und gestalten können.

Amtsleiter Otto Madejczyk, im Rathaus unter anderem auch für die Grasbrunner Wirtschaftsförderung verantwortlich, stellte anschließend den »Wirtschafts- und Wohnstandort Grasbrunn« mit dem Fokus auf seine geografische Einbettung in die Europäische Metropolregion München (EMM) unter dem Motto »Grasbrunn – urban und ländlich« vor.

Wie unterschiedlich die Rahmenbedingungen und die Verwaltungskultur zwischen den beiden Ländern sind, wurde den chinesischen Gästen bewusst, als Madejczyk sie über die praktischen Auswirkungen der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf Behörden und Unternehmen informierte.

Der Vortrag des Grasbrunner Unternehmers Dr. Tobias Brunner, dessen Firma Hynergy GmbH auf den Gebieten Brennstoffzelle und Elektromobilität mit einem großen chinesischen Autohersteller zusammenarbeitet, stieß sowohl bei den chinesischen Unternehmern als auch beim Vorstandsmitglied des örtlichen Grasbrunner Gewerbeverbands, Reinhard Puscher, auf großes Interesse. Dr. Brunner zeigte kenntnisreich auf, welche Chancen und Möglichkeiten eine chinesisch-deutsche Zusammenarbeit bzw. ein Markteintritt in Deutschland oder China für Unternehmen eröffnen kann. Wies aber gleichzeitig daraufhin, dass kultur- und systembedingte Hürden und Stolpersteine zu überwinden sind, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu starten.

Nach dem anschließenden Gesprächsaustausch wurde von den chinesischen Gästen das Grasbrunner Wirtschaftszentrum »Technopark« in Augenschein genommen. Für den Nachmittag hatte Wirtschaftsförderer Otto Madejczyk zwei weitere Höhepunkte für die chinesischen Gäste vorbereitet. In der Messestadt Riem stellte sich das Start up und High Tech Unternehmen Brainlab vor und ermöglichten den chinesischen Gästen einen einmaligen Rundumblick vom ehemaligen Flughafentower auf das bayerische Voralpenland und die Skyline von München.

Beim abschließenden Empfang im Bayerischen Wirtschaftsministerium in der Prinzregentenstraße wurden der chinesischen Delegation seitens des Freistaates Bayern die »kurzen und unbürokratischen« Wege aufgezeigt, die chinesische Unternehmen aus der Partnerprovinz Shandong beschreiten können, wenn sie Interesse an wirtschaftlichen Aktivitäten in Bayern haben.

Artikel vom 03.09.2018
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