Bei Anruf: Klarheit

Unterföhring · Allergien, Hautkrankheiten, Kopfschmerzen, Depressionen, Schwindelanfälle, Atemwegserkrankungen oder gereizte Augen? - Viele Menschen leiden unter diesen Beschwerden, die mit Medikamenten teilweise leicht behoben werden können.

Schwierig wird es allerdings, wenn eines dieser Symptome regelmäßig und ohne konkret ersichtlichen Grund auftritt. Denn häufig sind die Ursachen dafür Schadstoffe, die von den Betroffenen unbemerkt, in den eigenen vier Wänden schlummern.

Die Arbeitsgemeinschaft Umweltambulanz im Feringapark Unterföhring hat diesen sogenannten »Wohngiften« den Kampf angesagt. Seit 5 Jahren finden besorgte Bürger, die die unsichtbare Gefahr in ihren Wohnungen vermuten, Rat und Hilfe beim »Wohngift-Telefon«. Experten helfen unter Tel: 0800/ 88 99 789 kostenlos, mögliche Gesundheits-Gefahren in Wohn- und Arbeitsräumen ausfindig zu machen.

»In den meisten Fällen geht es dabei um Holzschutzmittel«, wissen die Experten. Denn Jahrzehntelang haben sich viele Haus- und Wohnungseigentümer die hochgiftigen Substanzen selbst ins Heim geholt. »Holzdecken und -wände wurden in den 70er und 80er Jahren mit verschiedenen Pilz- und Insektenkiller behandelt, die auf den Menschen toxisch wirken und bei stetiger Aufnahme sogar zu Vergiftungen führen können«, berichten die »Wohngift-Fahnder«. Ein anderes, fast ebenso häufiges Problem, sind Schimmelpilze. Durch die zunehmend dichteren Fenster kommt es besonders in den Wintermonaten zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit und damit zu einem vermehrten Wachstum der Schimmelpilze. Falls erforderlich, beraten die Experten nicht nur am Telefon, sondern sehen sich die Situation auch Vorort an, nehmen Proben und analysieren diese.

Wird dann eine erhöhte Schadstoffkonzentration festgestellt, erstellt die Umweltambulanz Vorschläge zur Sanierung der Wohnungen und gibt konkrete Empfehlungen zur Vorgehensweise. Ob diese jedoch tatsächlich auch ausgeführt werden, entscheiden die Betroffenen selbst.

Nach Erfahrung der Schadstoffexperten der Umweltambulanz kann niemand sicher sein, in einem schadstofffreien und unbelasteten Haus zu leben. »Für den gesundheitsbewussten Verbraucher wird es daher zunehmend wichtiger, dass er sich Sicherheit über seinen Wohnraum verschaffen kann.« Das Wohngift-Telefon ist Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 17 Uhr mit einem Sachverständigen besetzt. ct

Artikel vom 13.02.2002
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Unterföhring (weitere Artikel)
Bogenhausener Anzeiger (weitere Artikel)