Wo Glas vibriert und Keramik gekühlt wird

Ausstellung des Münchner Künstlers Christian Hartard im Museum Villa Stuck

Haidhausen/Bogenhausen · ­Im Rahmen seiner Reihe »Ricochet« zeigt das Museum Villa Stuck (Prinzregentenstraße 60) derzeit mit der Ausstellung »Less Work for Mother« die erste museale Einzelpräsentation des Münchner Künstlers Christian Hartard (geboren 1977).

In zehn eigens für die Räume im zweiten Obergeschoss der historischen Villa Stuck entstandenen Werken entwickelt Christian Hartard ein komplexes Ensemble aus Objekten, Grafik, Video und Installationen, die um Motive von Abwesenheit und Präsenz, Zeigen und Verbergen kreisen. Die Sinnesorgane führen durch einen Parcours: Geräusche und Gerüche sowie starke Gegensätze – wie warm und kalt, fest und flüssig, hart und weich – rufen unmittelbar Assoziationen oder sogar Emotionen hervor. Ratternd vibrierendes Glas oder ein Keramikkopf, der gekühlt wird, bis eine dünne Eisschicht die Umrisse der Skulptur nachzeichnet, treffen hier auf heißes Wachs oder einen weichen Vorhang, der elektrische Ströme leitet.

Hartard untersucht zudem die formalen Strategien des Minimalismus. Die für diesen Anlass entstandenen Werke sind reduziert in ihrer Erscheinung, beschränkt auf das Wesentliche. Seinen Werken liegt eine komplex durchdachte inhaltliche Ebene zugrunde. Und so ist es Betroffenheit, Erschütterung vor dem Verschwinden, die Christian Hartards Werkkomplex »Less Work for Mother« zu aufgeladenen Objekten macht, aufgeladen im Sinne von Trägern von Emotionen – oder, wie er selbst sagt, es sind »Wiederbelebungsmaßnahmen«.

Am Sonntag, 2. September, führt die Münchner Volkshochschule durch »Christian Hartard. Less Work for Mother«. Beginn der Führung ist um 15.30 Uhr. Zu zahlen sind 4 Euro plus ein Eintritt von 4,50 Euro. Besucher unter 18 Jahren sind frei.

Artikel vom 24.08.2018
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