Bericht aus dem Taufkirchner Gemeinderat

Bei der Sportparkverwaltung sollen die Vereine in Zukunft mehr einbezogen und in die Pflicht genommen werden. Erst kürzlich gaben sich dort die Vereine ein Stell-Dich-Ein. F: hw

Taufkirchen · Zwei wichtige Entscheidungen hat der Taufkirchner Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung getroffen: 1. Die Dreifachturnhalle der neuen Grundschule am Wald wird nicht zur Mehrzweckhalle umgeplant und 2. die Vereine bekommen mehr Eigenverantwortung in der Bewirtschaftung des Sportparks am Köglweg.

Mit ihrer Entscheidung die Sporthalle nicht nur Mehrzweckhalle umzuwidmen stellte sich der Gemeinderat gegen den Antrag »SpOrt – EINE Halle für Alle«. Gemeinsam hatten diesen die Grundschule an der Dorfstraße, die Grundschule am Wald, die Mittelschule Taufkirchen, der Tanzsportverein Taufkirchen, der SV-DJK und HT München (Handball im Hachinger Tal) eingebracht, um eine Nutzungsänderung zu erwirken. Ziel war es, die Halle auch für Aufführungen und Sportveranstaltungen weit jenseits der 200-Zuschauer-Marke zu öffnen.

Der derzeit in Planung befindliche Halle erlaubt lediglich eine Zuschauerzahl von rund 200 Personen. Eine derartige Nutzungsänderung hätte allerdings weitreichende Auswirkungen, führte Jochen Weber vom zuständigen Ingenieurbüro Hitzler aus. Mehrkosten von rund 1,6 Millionen Euro würden dadurch entstehen, außerdem würde auch der Pausenplatz an Größe einbüßen. Als »nice to have« bezeichnete unter anderem Michael Lilienthal (FW) die ehrgeizigen Hallenpläne.

Eine Notwendigkeit läge allerdings nicht vor, so dass eine derartige Mehrausgabe nicht zu rechtfertigen sei. Rosemarie Weber (SPD) gab zu bedenken, dass ein weiterer Verlust an Pausenplatzfläche ebenfalls ein No-go sei. Neben den erhöhten Kosten würde sich der Bau deutlich verzögern, gab Bürgermeister Ullrich Sander (Parteifrei/CSU) zu bedenken. Das ehrgeizige Ziel, die Schule zum Schuljahresbeginn 2020/21 zu eröffnen, würde dann ebenfalls nicht mehr haltbar sein. Er gab weiter zu bedenken, dass mit dem neuen Grundschulbau auch eine deutlich größere Aula gebaut würde, hier stünde nach Eröffnung dann Platz für bis zu 800 Besucher zur Verfügung.

Somit lehnte der Gemeinderat die Wunsch auf Umplanung einstimmig ab. Weiter beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, mit allen Vereinen, die im Taufkirchner Sportpark ansässig sind, ein Konzept zur künftigen Bewirtschaftung zu erstellen.

Da der SV-DJK einen hauptamtlichen Geschäftsführer hat, soll die Planung unter der Moderation des SV-DJK stattfinden. Das sei dem SV-DJK schon aufgrund seiner Manpower am leichtesten möglich, betonte der Taufkirchner Rathauschef, der die Idee auch eingebracht hatte. Die Gemeinde erhofft sich einen besseren Kontakt der Vereine unter einander, aber auch Einsparungen für die Gemeinde. Der Gemeinderat betonte, dass er weiterhin Eigentümer der Liegenschaften bleibe und auch selbstverständlich auch weiterhin für große Sanierungsarbeiten aufkommen werde. Die Hallenaufteilung und kleinere Reparaturen übernehmen dann, wenn das Konzept steht, die Vereine in Eigenregie. Darunter falle auch der Betrieb der Sportgaststätte im Sportpark, die derzeit leer steht.

In Kontakt zu treten und gemeinsam ein Konzept zur stärkeren Einbindung der Vereine in die Sportparkverwaltung zu erarbeiten. Der Vorschlag hierzu stammte von Bürgermeister Ullrich Sander. Damit greift der Gemeinderat einen Vorschlag des SV-DJK Taufkirchen auf, den Sportpark in Zukunft unter Eigenregie zu bewirtschaften. Besitzer, so stellte das Gremium klar, bleibe aber auf jeden Fall die Gemeinde, die auch für größere Instandsetzungsarbeiten, wie beispielsweise eine Flachdachsanierung selbstverständlich weiterhin aufkomme.

Allerdings würden kleinere Wartungsarbeiten dann in die Zuständigkeit der Vereine fallen. Auch die Bewirtschaftung der Sportgaststätte würde dann von den Sportvereinen organisiert. Derzeit steht die Gaststätte leer.

Der Sportpark ist beliebt bei allen Taufkirchner Vereinen. Gemeinsam feiern sie dort einmal jährlich ein großes Fest der Vereine. hw

Artikel vom 21.08.2018
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