Auf den Spuren der Urgroßeltern den Sommer genießen

Schliersee · Sommerferien in Bayern

Auch ohne Elektronik – oft bringen die einfachsten Dinge den größten Spaß. Fotos: Benjamin Kaufmann

München/Schliersee · Sommer, Sonne, Sonnenschein, so lässt sich die aktuelle Wetterlage beschreiben. Die Schüler freuen sich sehr darüber, denn sie können jetzt das Badewetter in den Sommerferien genießen.

An den Seen und in den Freibädern tummeln sich die Menschen und lechzen nach Abkühlung. Wenn man die Nachrichten verfolgt hört man aus der Landwirtschaft allerdings keine Jubelgesänge. Die Mähdrescher sind schon seit Wochen unterwegs, viel früher als sonst, denn das Getreide steht trocken da und nicht so hoch wie gewöhnlich. Vermutlich wird es dieses Jahr deutliche Ernteeinbußen geben. Wir nehmen das heute beiläufig wahr, da wir sicher sind, auch morgen noch Brot beim Bäcker zu bekommen. Für unsere Vorfahren waren Ernteausfälle durch Dürren oder Unwetter existenzbedrohende Katastrophen.

Trotzdem verstehe ich natürlich alle, speziell die Kinder, die das Wetter in vollen Zügen auskosten. Wer auch in den Ferien etwas lernen will, zum Beispiel über das bäuerliche Leben oder Handwerk im 18. Jahrhundert, dem lege ich einen Ferienausflug zu uns ins Freilichtmuseum ans Herz.

Im altbayrischen Dorf stehen während der kompletten Schulferien Spielstationen für Kinder zur Verfügung. Denn auch die Art, wie damals gespielt wurde ist ein Kulturgut, das man an nachfolgende Generationen weitergeben sollte. Und es macht einfach Spaß, zu spielen wie die Urgroßeltern, mit einfachen Mitteln aber ebenso viel Unterhaltungswert. Und es weckt bei den Kindern die Phantasie. Sie glauben gar nicht was man mit ein paar Kieselsteinen und Ästen alles für wundervolle Spiele erfinden kann.

Eine Blechdose konnte früher ein begehrtes Spielzeug sein.

Unsere Spielstationen sollen dabei eine kleine Hilfe und Anregung sein.
Egal ob es das Ringewerfen ist, unsere Holzkegelbahn oder das Bauen von Naturschifferln, mit Materialien, die man überall finden kann. Denn Spielzeugschiffe wie heute hatten unsere Urgroßeltern nicht. Mir hat einmal ein älterer Herr aus dem Josefsthal erzählt, dass sie als Kinder ganz heiß auf die leeren Sardinendosen der amerikanischen Besatzer waren, die sie dann als Boote auf dem Schliersee und im Hachelbach fahren ließen. Man sieht also, mit welchen Mitteln früher gespielt wurde. Und diese Schlichtheit, die auch Freiheit im Spiel bedeutet, begeistert auch heute noch, wie mir die Kinder bei uns im Museum immer wieder versichern. Besonders beliebt ist das Wettangeln am Dorfbrunnen, das natürlich auch zu einer Abfrischung führen kann. Denn was lieben Kinder mehr, als mit dem Wasser zu pritscheln?

Naja, vielleicht stehen Pferde zumindest bei den Mädchen genauso hoch im Kurs. Dann sollten Sie Ihre Kinder oder Enkelkinder auf einen Ausflug in unser Freilichtmuseum zum Ross- und Schmiedetreffen am 11. und 12. August entführen.

Neben Kutschfahrten und Pferdestriegeln können Sie auch Schmieden bei der Arbeit zuschauen und bewundern, wie diese stämmigen Männer mit viel Kraft aber genauso viel Gefühl mit den großen Hämmern das Material bearbeiten und formen. So wird Geschichte interessant und lebendig. Und wenn es Ihnen dann zu heiß oder zu trocken wird, setzen Sie sich einfach auf ein schattiges Hausbankerl oder unter einen Sonnenschirm in unserem gemütlichen Biergarten und genießen ein gut gekühltes Museumsbier, während die Kinder das Gelände unsicher machen. So werden die Sommerferien zum Erlebnis für die ganze Familie, weit weg von der Hektik des Alltags.
Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 03.08.2018
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