Damit Fritz Koenig nicht in Vergessenheit gerät

Freistaat will sich für den Schöpfer von »Zeichen der Erinnerung« engagieren

Fritz Koenig (= 92) Foto: Peter Litvai, CC BY-SA 4.0

Fritz Koenig (= 92) Foto: Peter Litvai, CC BY-SA 4.0

München · »Das künstlerische Erbe von Fritz Koenig hat mehr Beachtung verdient.« Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Ludwig Spaenle, hat sich dieses Anliegen des Münchner Historikers Prof. Dr. Michael Wolffsohn zu eigen gemacht.

Dieser hatte angesichts der derzeitigen Präsentation von Werken Koenigs in Florenz die Frage nach Förderung des künstlerischen Erbes von Koenig durch die deutschen Stellen kritisiert.

Ludwig Spaenle hat vor Kurzem die Ausstellung »Zeichen der Erinnerung« mit Zeichnungen, Skulpturen, Modellen und Filmaufnahmen von Fritz Koenig besucht, die derzeit in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zu sehen ist. Die Ausstellung zeigt unter anderem die Metallplastik Hiob, aufgestellt im Hof des Lagergefängnisses, in dem auch Dietrich Bonhoeffer, Theologe und Gegner des Nationalsozialismus, ermordet wurde.

Prof. Fritz Koenig hatte eine ganz besondere Beziehung zu Flossenbürg. Der Granit, den er für das Erinnerungszeichen an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 in München verwendet hatte, stammt aus den Steinbrüchen aus Flossenbürg. Dabei hat Koenig aus Pietät jedoch nicht den Granit des ehemaligen Häftlingssteinbruchs verwendet, sondern den von anderen Steinbrüchen vor Ort.

Fritz Koenig ist im Februar 2017 im Alter von 92 Jahren gestorben. Bekannt wurde der ehemalige Professor für plastische Gestaltung an der Technischen Universität München durch seine Großplastiken, etwa die Große Kugelkaryatide vor den Twin Towers in New York, das Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland in Mauthausen sowie den Klageblockbalken von 1995 im Münchner Olympiagelände für die Opfer des Olympiaattentats in München von 1972.

Artikel vom 07.08.2018
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