Bauenthusiasmus geht weiter

Großbauprojekt am Biotopraum: Bürger sollen sich äußern

Noch bis 3. August können Bürger ihre Ideen und Anregungen zum neuen Viertel in Freimann äußern. 	Foto: VA

Noch bis 3. August können Bürger ihre Ideen und Anregungen zum neuen Viertel in Freimann äußern. Foto: VA

Freimann · Der Bauenthusiasmus im Münchner Norden nimmt wieder eine neue Dimension an. Die Bayerische Hausbau motiviert gemeinsam mit der Landeshauptstadt München alle interessierten Freimanner Bürger, sich zum geplanten Quartier an der Freisinger Landstraße zu äußern. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit an diesem Bebauungsplanverfahren können die Bürger noch bis zum 3. August Anregungen und Kritikpunkte loswerden.

Geplant ist es, an der Freisinger Landstraße 40 – 60 ein neues Wohnquartier zu errichten. Für den südlichen Teil des Planungsgebietes (von der Floriansmühlstraße bis zum Emmerigweg) wurde Anfang vergangenen Jahres bereits ein Bürgerdialog durchgeführt. Schon die ersten Ideen und Anmerkungen der Freimanner waren in die Auslobung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs eingeflossen.

Chance eines »in die Umgebung angepassten« Quartiers?

Der Stadtrat hatte Anfang des Jahres die Erweiterung des Planungsumgriffs auf die nördlich angrenzenden Grundstücksflächen beschlossen. Das nun initiierte Bebauungsplanverfahren bezieht sich daher auf den gesamten Umgriff. »Es ergibt sich nun die einzigartige Chance, ein in seinen Strukturen differenziertes, in die Umgebung angepasstes, zusammenhängendes Wohnquartier zu planen und zu realisieren«, sagt Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau. Die Architekten Michael Ziller und Jürgen Huber stellten zuletzt etwa 80 anwesenden Bürgern während einer Informationsveranstaltung die Pläne für das Quartier vor und gingen auf die beiden unterschiedlichen städtebaulichen Situationen im Norden und im Süden ein.

Bauen im sensiblen Biotopraum mit wertvollem Baumbestand

Im Süden sind demnach westlich des Garchinger Mühlbachs versetzt zueinander angeordnete Einzelbaukörper mit geneigten Dächern vorgesehen. Diese Baukörper sind so angeordnet, dass sie einerseits den notwendigen Schallschutz garantieren, andererseits für alle Wohnungen Blicke in Richtung des Garchinger Mühlbaches ermöglichen sollen. Um den Baumbestand und die Biotope im sensiblen Landschaftsraum der Isarauen zu erhalten, sind im nördlichen Teil des Großbauprojektes zueinander versetzte Blöcke vorgesehen, in deren Inneren sich »Hofsituationen« bilden sollen. Südlich dieser Blöcke (in der Verlängerung der Heidemannstraße und in der für Freimann wichtigen Frischluftschneise) ist ein Quartiersplatz geplant. Auch sehen die Planungen eine Turnhalle sowie einen Fitnessbereich vor, welche der TS Jahn errichten und so mit einem Vereinssportangebot das Viertel bereichern möchte. Neben zwei Kindertagesstätten sind auch Flächen für einen Lebensmittelversorger vorgesehen. Insgesamt sollen etwa 640 Wohnungen für Familien, Paare und Singles mit unterschiedlichem (!) Einkommen entstehen. Im Münchner Norden wird geplant, gebaut, aber vor allem noch diskutiert. Als nächstes ist die Freisinger Landstraße an der Bebauungs-Reihe: Mehr als 30 Prozent der zur Zeit geplanten Fläche für Wohnen sind nach den Vorgaben der so genannten »sozialgerechten Bodennutzung« für geförderten Wohnungsbau vorgesehen. Das Freiraumkonzept des Großprojekts sieht zudem vor, bisher nicht zugängliche Flächen für die Allgemeinheit zu öffnen. »Wir freuen uns besonders, hier einen einzigartigen Mehrwert für die Menschen im Viertel, aber auch für alle Münchner zu schaffen«, sagt Dr. Jürgen Büllesbach. So soll ein Teil des ehemaligen Floriansmühlbads mit seinem beeindruckenden Baumbestand in einen Park umgewandelt werden. Dort sind diverse frei zugängliche Sportangebote vorgesehen. Geplant sind zudem Brückenverbindungen über den Mühlbach sowie neue Wege, die die barrierefreie Querung des naturbelassenen Areals zu Fuß oder mit dem Fahrrad ermöglichen. Die beiden Entwürfe für Nord- und Südteil werden nun in eine Masterplanung überführt, die als Grundlage für den Bebauungsplanentwurf dient, über den am Ende des Verfahrens der Stadtrat entscheiden wird. Das Bauleitplanverfahren wird einen Zeitraum von etwa eineinhalb bis zwei Jahren einnehmen. Bürger sind eingeladen, sich bis 3. August zu dem Bauprojekt zu äußern. dm

Artikel vom 22.07.2018
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