Drohbriefe gegen Kinder

Unterhaching · Polizei sieht keine akute Gefahrenlage

Unterhaching · Seit Freitag, 3. Juli, ging bei verschiedenen Behörden und Einrichtungen im südlichen Landkreis ein Schreiben mit volksverhetzendem Inhalt und bedrohlichen Charakter ein. Ein ähnliches Schreiben erreichte nun einige Kindertagesstätten im südlichen Landkreis München. Jetzt aktuell in zwei Unterhachinger Kindergärten.

Wie der Pressesprecher der Gemeinde Unterhaching, Simon Hötzl, jetzt erklärte, seien mittlerweile an alle Kindertageseinrichtungen, egal ob gemeindlich oder aber unter anderer Leitung derartige Briefe eingegangen. »Auch die Gemeinde hat mittlerweile so ein Schreiben erhalten«, informierte Simon Hötzl weiter. Selbstverständlich habe man sofort die zuständige Polizeidienststelle eingeschaltet und informiert, die ihrerseits wiederum das zuständige Kommissariat 44 in München eingeschaltet hatten. Dort wurden die eingegangenen Briefe eingehend untersucht. »Die Polizei geht nicht davon aus, das eine aktuelle Bedrohungssituation besteht, deshalb haben wir uns entschlossen, die Kindergärten und Kindertageseinrichtungen in Absprache mit der Polizei auch weiterhin geöffnet zu lassen«, so der Rathaussprecher weiter. Mit der Unterhachinger Polizei habe man sich dahin gehend verabredet, vermehrt in diesen Bereichen Präsenz zu zeigen. Unter anderem auch deswegen, um die Angst von Eltern und Personal zu nehmen. »Wir stehen mit allen Eltern und Mitarbeitern im engen Kontakt und hoffen natürlich jetzt auf eine schnelle Aufklärung«, so Hötzl weiter. Leider sei es keine Seltenheit mehr, dass Drohbriefe gegen die Gemeinde oder einzelne Beamte eingingen. »Jetzt richten sich die Drohungen aber gegen Kinder, das hat natürlich nochmal eine ganz andere Qualität«, bedauerte Simon Hötzl.

Aufgrund des Duktus kann davon ausgegangen werden, dass es sich jeweils um den gleichen Urheber handelt, heißt es aus Polizeikreisen. Inhaltlich werden mehrere Drohszenarien thematisiert, welche nach derzeitiger Einschätzung nicht ernst zu nehmen sind. In den Briefen, die jeweils mit einem Hakenkreuz versehen sind, werden rassistische und antisemitische Drohungen gegenüber den Kindern ausgesprochen. Der evangelische Kindergarten der Heilandskirche in Unterhaching hat deshalb nach Empfang des Briefes auch entsprechende Maßnahmen ergriffen. Die Haupteingangstür ist verschlossen, alle müssen nun klingeln, wenn sie herein gelassen werden wollen. Für das bevorstehende Sommerfest hat sich die FFW Unterhaching bereit erklärt, dort als Wache aufzutreten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Schreiben in diesem Zusammenhang versandt werden. Die Ermittlungen dauern an. hw

Artikel vom 18.07.2018
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