Ausstellung im Geranienhaus

Kontemplative und meditative Erfahrungen

Das Blau-Grau im vorliegenden Gemälde soll Stille symbolisieren. Foto: VA

Das Blau-Grau im vorliegenden Gemälde soll Stille symbolisieren. Foto: VA

Nymphenburg · In ihrer Ausstellung zeigt Künstlerin Monika Pfannmüller überwiegend abstrakte Malerei. Die Beschäftigung mit dem Thema Raum, Tiefe, Weite zieht sich in verschiedenen Ausprägungen durch ihre malerische Arbeit.

Wobei Raum hier sowohl als äußerer als auch als innerer, seelischer Raum zu verstehen ist. Manche ihrer Arbeiten evozieren durch den natürlichen Rhythmus im Wechsel von hellen und dunklen Flächen, von strukturierten, mehrfarbigen Partien und weichen Farbverläufen im Betrachter Anklänge an Wasser, Meer, Horizont, Himmel, Kosmos. Andere, eher in hellen, warmen, Grün-, Gelbgrün- und Rottönen gehaltene Arbeiten, wie z.B. die Arbeit »Pflanzliches« suggerieren durch ihre dichten, flirrenden Strukturen, die sich mit verwischten Partien abwechseln, das Gewirr von Blattwerk und Flechten, von einfallendem Licht und Wassertropfen. Dennoch geht es der Künstlerin nicht um eine konkrete gegenständliche Darstellung, sondern eher darum, im Betrachter eine bestimmte Stimmung hervorzurufen, eine kontemplative, meditative Erfahrung anzustoßen und an die eigene Tiefe zu erinnern. »Stille« nennt sie denn auch eins der ausgestellten Bilder, »Next to Silence« zwei weitere. Ein äußerst wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist dabei die Wirkung der Farbe. Die vielfach vorherrschenden Blau- und Blaugrüntöne lassen dem Betrachter Raum, drängen sich nicht auf, sondern weichen eher zurück und ziehen so den Betrachter ins Bild. Die subtilen Farbverläufe suggerieren Weite und Tiefe. Wie ein Hauch streift den Betrachter die Ahnung der Unendlichkeit. Hauptsächlich arbeitet Monika Pfannmüller mit Ölfarbe, die sie in vielen Schichten übereinander spachtelt und malt, teilweise wieder abwischt oder verwischt, wodurch auch eine inhaltliche Verdichtung erreicht wird, insofern die in rhythmischer Bildharmonie komponierten Farbklänge Gefühlswerte ausdrücken und Stimmungen vermitteln. Dieser Prozess des Wachsens, Revidierens und Überlagerns ist selbst ein naturhafter, in dem sich die Dynamik und die Stimmung des Augenblicks niederschlagen und der die bewussten und unbewussten künstlerischen Entscheidungen der Künstlerin sichtbar macht. Nicht zuletzt weisen ihre Bilder auch darauf hin, was der Mensch verliert, wenn er die Natur immer weiter zerstört, sich in künstlichen Welten verliert und im Strom der Reizüberflutung nicht mehr innehält. Die Ausstellung im Geranienhaus Schlosspark Nymphenburg (neben dem Café im Palmenhaus) geht von 2. bis 7. August, täglich von 11 bis 19 Uhr. Die Vernissage ist am Samstag, 4. August um 17 Uhr. Eintritt frei.

Artikel vom 18.07.2018
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