Digitales Leuchtturmprojekt gegründet

An der Bayerischen Akademie der Wissenschaften laufen die Fäden zusammen

München · Ein neues Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) soll ein wissenschaftliches Forschungs- und Kompetenzzentrum bilden. Es wird interdisziplinäre Forschung rund um die Themen Digitalisierung und Internet durchführen und außerdem bestehende Forschungsgruppen in Bayern vernetzen.

Das hat die Bayerische Staatsregierung mit der Gründung des Bavarian Research Institute for Digital Transformation an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beschlossen. Das Institut wird die Kompetenzen aller relevanten Disziplinen bündeln und eine ganzheitliche Perspektive auf die Auswirkungen der Digitali­sierung und der Verbreitung des Internets entwickeln, unter anderem aus Sicht der Informatik, Wirtschaftsinformatik, Soziologie, Philosophie, Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge zu ermöglichen und die Digita­lisierung erfolgreich zu gestalten. Hierbei stehen drei Be­reiche im Vordergrund: die Forschung, ein Think Tank und die Interaktion mit Zivilge­sellschaft, Politik und Wirtschaft. Die Themenfelder sind vielfältig, der Fokus liegt jedoch auf Technik, Ökonomie und Recht. Mit seiner wissenschaftlichen Expertise wird das Institut in Politik und Gesellschaft wirken und an Entscheidungsgrundlagen für die Politik mitarbeiten. Die Forschung soll vor Ort am Institut sowie in daran andockenden sogenannten Satelliten-Forschungsprojekten mit verschiedenen Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen stattfinden.

TU und LMU sind beteiligt

Das Bavarian Research Institute for Digital Transformation geht aus dem Munich Center for Internet Research (MCIR) der BAdW hervor und wird im Bavarian Hub for Digital Transformation zügig die Arbeit aufnehmen. An der Gründung beteiligt sind die Technische Universität München, die Ludwig-Maximilians-Universität München, das Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, die Hochschule für Politik München, die Akademie für Politische Bildung Tutzing, das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. München, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Universität Passau. Die Technische Universität München stellt den Sprecher des Gründungsdirektoriums. Das Netzwerk wird ko­nti­nuierlich durch innovative Forschungspartner erweitert. Das neue Institut ergänzt die national und international sichtbaren Aktivitäten der Akademie im Bereich Digitalisierung, so die Akademie. Ihr Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) gehört zu den führenden Supercomputing-Zentren und bietet als Bayerisches Big Data Kompetenzzentrum ein umfassendes Angebot für große Datenmengen und Machine Learning. Als IT-Partner stellt es den Münchner Universitäten und Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen die komplette Bandbreite an IT-Dienstleistungen und -Technologien sowie Beratung und Support zur Verfügung.

Bayer. Akademie der Wissenschaften

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg.

Artikel vom 16.07.2018
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