Schwabinger Gymnasiast als Shootingstar am internationalen Gitarrenhimmel

König der E-Gitarre

Schwabing · Er ist 16 Jahre alt, besucht die 10. Klasse des Schwabinger Gisela-Gymnasiums, interessiert sich für Fußball und gilt in Fachkreisen als der derzeit beste europäische E-Gitarrist.

Im November 2001 hat Kerim Riahi in Ulm den »International Contest of Europe« gewonnen – den wichtigsten europäischen Wettbewerb für Gitarristen. Seitdem sind seine selbstkomponierten Songs (bisher alle auf Singles erschienen) in den Charts nur noch ganz oben zu finden.

Berühmte Musiker, Bands und Plattenfirmen rennen ihm die Bude ein. Kein geringerer als R. Kelly hat ihn zum Beispiel für den 22. Februar zu einem Konzert nach London eingeladen. Im April wird Kerim dann zusammen mit Rhythm & Blues-Legende Craig David ins Studio gehen. Im Mai steht ein Open Air im New Yorker Madison Square Garden auf dem Programm und auch die Sommerferien sind bereits komplett ausgebucht: Da nämlich hat Jennifer Lopez den Schwabinger Youngstar angeheuert – für eine Tournee entlang der Westküste der USA.

»California Dreaming« scheint also angesagt für den jungen Saiten-Akrobaten. Doch trotz seiner sensationellen Erfolge will er unbedingt auf dem Teppich bleiben. »Mir ist es wichtig, mit der Schule weiterzumachen«, betont er, denn er gibt sich keinen Illusionen hin: »Genauso schnell wie man ins Musik-Business reinkommt, ist man auch wieder draußen.« Um weiter am Ball zu bleiben, übt Kerim täglich 6 bis 7 Stunden. Das gehört für ihn zum Standard - neben Schule und Hausaufgaben. »Andere Gitarristen üben noch viel mehr«, meint er mit lässigem Grinsen, »und außerdem gewöhnt man sich an alles.« Aber Kerim weiß genau, dass ihm noch ein langer, steiniger Weg bevorsteht, wenn er sein großes Ziel erreichen will: bester Gitarrist der Welt zu werden.

Diesen Vorsatz hat Kerim bereits gefasst, als er mit 9 Jahren zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand nahm. Sein Vater, ein Profi-Musiker aus Tunesien, brachte ihm damals die ersten Griffe bei. Doch schon bald begann Kerim, sich selbst zu unterrichten, indem er Bücher las und bekannte Songs nachspielte. Bei seinen ersten Solo-Auftritten in Hotels und auf Schulbällen wurde er zwar als Wunderkind gefeiert, aber der richtige Durchbruch kam erst vor etwa einem Jahr.

Damals wurde der Nachwuchs-Gitarrist auf einem Sommerfest »entdeckt« und bekam einen Manager, der ihm den Weg zum Gitarristenhimmel freimachte. Er sorgte auch dafür, dass Kerim kürzlich sein erstes Solo-Album aufnehmen konnte. Es wird voraussichtlich Mitte März auf dem Markt erscheinen und trägt den sinnigen Titel »Back to front«. rme

Artikel vom 07.02.2002
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