Viel mehr als nur wohnen

Quartiersverein Ackermannbogen e.V. feiert zehnjähriges Bestehen

Am Fuße des südlichen Olympiaparks hat sich seit Bezug der ersten Wohnungen 2003 am Ackermannbogen eine engagierte Nachbarschaft entwickelt. 	Foto: Ackermannbogen e.V.

Am Fuße des südlichen Olympiaparks hat sich seit Bezug der ersten Wohnungen 2003 am Ackermannbogen eine engagierte Nachbarschaft entwickelt. Foto: Ackermannbogen e.V.

Schwabing · Vielfalt, Offenheit, Miteinander – das sind seit zehn Jahren die Werte, für die der Ackermannbogen e.V. steht. Bereits mit der Fertigstellung der ersten Häuser am Ackermannbogen im Jahr 2003 gab es dort engagierte Leute, die mehr wollten als nur wohnen.

Keimzelle war die wagnis-Genossenschaft, die am Ackermannbogen ihr erstes Wohnprojekt realisiert hat und für ihre inzwischen fünf stadtweit gebauten Wohnanlagen mehrfach ausgezeichnet wurde. Zusammen mit einem kleinen Bürgerverein wurden die ersten Aktivitäten wie Flohmarkt, Angebote für Kinder und Quartiersfeste organisiert. 2008 folgte dann die Gründung des gemeinnützigen Vereins Ackermannbogen e.V. mit den Schwerpunkten Nachbarschaft, Umwelt, Kultur. Und das zehnjährige Bestehen wird nun gefeiert mit verschiedenen Veranstaltungen, zu denen alle Interessierten gerne eingeladen sind. So lädt der Verein alle Nachbarinnen und Nachbarn am Samstag, 28. Juli, ab 19.30 Uhr, zum PublicPicnic auf die Große Wiese, die zentrale Grünanlage im Quartier, ein. Ab 17 Uhr gibt es Riesen-Wasserbett für Kinder, um 19.30 Uhr folgen ein Rasenmäher-Konzert und zwei Live-Brass-Bands (ab 20.30 Uhr). Zauberkünstler Danilo unterhält mit Zauber- und Taschenspielertricks. Decken, Brotzeit & Getränke sind selbst mitzubringen. Bereits am 16. Juli, 17.30 Uhr, heißt es »Lautes am Platz der Stille«, beim Stadtplatz an der Georg-Birk-Straße, wenn Alphorn-Bläser Dieter Hock und Christian Eichhorn sowie Gesang mit Senioren der Projektgruppe »Älter werden am Ackermannbogen« für Unterhaltung sorgen. Mehr zu den Jubiläumsfeierlichkeiten und allen Veranstaltungen unter www.ackermannbogen-ev.de

»Wir greifen das Bedürfnis der Menschen nach guten nachbarschaftlichen Kontakten, nach Zusammenhalt und Unterstützung auf, indem wir alle Nachbarinnen und Nachbarn einladen, sich für und in ihrem Wohnumfeld zu engagieren«, erklärt Heidrun Eberle, Geschäftsführerin des Ackermannbogen e.V. »Dafür bieten wir den Rahmen und die organisatorische Unterstützung, sodass immer wieder neue, ganz konkrete und an den Interessen und Bedürfnissen der Menschen orientierte Projekte entstehen. Das reicht von der Hausaufgabenhilfe über Sportangebote und Umweltbildung bis hin zu einem mehrtägigen Kultur-Wochenende«. In den zehn Jahren seines Bestehens ist der Verein mit dem Quartier mitgewachsen. Derzeit leben ca. 7000 Menschen am Ackermannbogen, rund 1000 davon sind Mitglieder im Ackermannbogen e.V.. Der Verein ist Arbeitgeber für sieben Personen und Träger der NachbarschaftsBörse mit drei Nachbarschaftstreffs, des KulturBüros mit KreativGarage und SchauRaum. Bei Marcia Zieglmeier von der NachbarschaftsBörse und Heike Stuckert vom KulturBüro laufen viele Fäden zusammen. Sie sind Koordinatorinnen, Impulsgeberinnen und Unterstützerinnen vielfältiger nachbarschaftsfördernder und sozio-kultureller Aktivitäten im Quartier. Auch eine Quartierszeitung, den »Ackermannboten«, gab es zehn Jahre lang. Ende 2015 war dann mit Ausgabe Nr. 25 aufgrund fehlender zeitlicher Ressourcen Schluss. Seit 2017 blüht der Gemeinschaftsgarten StadtAcker unter dem organisatorischen Dach des Vereins. Auf rund 1.000 Quadratmetern wird mitten im Wohngebiet in Themenbeeten gemeinschaftlich gegärtnert. Unter der fachkundigen Koordination von Konrad Bucher ist der StadtAcker zu einem ganz besonderen öffentlichen Raum geworden; ein Ort wo neben Gemüse und Gartenwissen auch Gemeinschaft wächst. Neben diesen hauptamtlich besetzen Bereichen bilden vier rein ehrenamtlich organisierte Projektgruppen die Säulen des Vereins. Die Projektgruppe »Älter werden am Ackermannbogen« hat ein Unterstützungsnetzwerk auf Gegenseitigkeit aufgebaut und in Kooperation mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG und dem evangelischen Pflegedienst AGAPLESION das Projekt »Wohnen bleiben im Viertel« ins Leben gerufen.

Die Projektgruppe »Forum« organsiert regelmäßig Führungen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen lokalen Themen. Für Sportbegeisterte allen Alters organisiert die Projektgruppe Hallensport Basketball- und Volleyball-Trainings und Liga-Spiele. Bei der Projektgruppe StadtNatur geht es um Umweltbildung für Familien und Ökologie in der Stadt. Finanziert werden die Sach- und Personalkosten des Vereins teilweise durch Eigenmittel und Spenden, vor allem aber durch jährliche Zuschüsse des Sozial- und Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Auf Antrag und projektbezogen gibt es auch Mittel aus dem Budget des Bezirksausschusses Schwabing-West. Von 2006 bis 2011 erhielt der Verein Gelder vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Rahmen eines groß angelegten Forschungsfeldes. Aus dem Programm »Kurze Wege für den Klimaschutz« bezuschusst das Bundesministerium für Umwelt seit Januar 2018 die klimabezogenen Aktivitäten im StadtAcker. »Ohne all diese Zuschüsse könnten wir weder unser breites Spektrum an Mitmach-Angeboten noch unsere zahlreichen Gemeinschaftsräume finanzieren. Aber genauso wichtig ist es, dass sich möglichst viele Nachbarinnen und Nachbarn ehrenamtlich im Verein engagieren. Das ist die eigentliche Basis, ohne die kein Verein existieren kann«, so Heidrun Eberle. Rund 120 Ehrenamtliche unterstützen den Verein. Das Engagement reicht von der zeitintensiven Vorstandstätigkeit oder Koordination einer Projektgruppe über eine Sprecherrolle im StadtAcker bis hin zu sporadischer Mithilfe im ehrenamtlichen Technikteam, beim Flohmarkt oder beim Repaircafé.

Artikel vom 11.07.2018
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