Interview mit Anja Pilopp über die Hintergründe der Namensänderung

Aus Vaterstettener Tafel wird Tafel Vaterstetten

Anja Pilopp. 	Foto: NBH

Anja Pilopp. Foto: NBH

Vaterstetten · An der Möschenfelder Straße in Vaterstetten öffnet jeden Donnerstag der Tafelladen für Bedürftige der Gemeinde. Familien und Einzelpersonen können sich dort kostenlos mit Lebensmitteln versorgen.

Der Tafelladen steht in der Trägerschaft der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten (NBH). Die Organisation hat dort jetzt Anja Pilopp übernommen. Und ganz neu: die Vaterstettener Tafel heißt jetzt Tafel Vaterstetten. Nur ein Wortspiel?

NBH: Frau Pilopp, was macht den Unterschied im Namen aus?

Anja Pilopp: Wir vereinheitlichen und tragen damit die neue Markenstrategie des Bundesverbandes mit, die im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Alle organisierten Tafeln sollen sich einheitlich nennen und unverwechselbar sein. Ziel ist es, sich vor Ort gegenüber anderen Organisationen, die Ähnliches tun, aber auch gegen Trittbrettfahrer abzugrenzen. Außerdem wollen wir die Partnerschaften mit unseren Spendern so sichern.
Wir kennzeichnen uns als Teil einer bundesweit agierenden Organisation. Damit können wir der Öffentlichkeit zeigen, dass wir eine sehr große Bewegung sind. Das bietet uns zudem die Chance, noch eindringlicher auf die Themen Armut und Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen.

Machen alle Tafeln diese Umbezeichnung mit?

Pilopp: Es ist nicht nur eine Umbezeichnung. Es ist auch eine Art Bekenntnis und ein Stück Rechtssicherheit. Laut Bundesverband braucht es einen einheitlichen Markenauftritt, um die Marke »Tafel« langfristig zu schützen. Meines Wissens haben bisher (Stand Juni 2018) 170 Tafeln ihren Namen und ihre Logos geändert.

Warum braucht eine gemeinnützige Organisation eine Marke?

Pilopp: Die Menschen, die zu uns kommen, und unsere Spender sollen auf den ersten Blick erkennen, dass es sich auch bei unserer Tafel um eine seriöse und zuverlässige Spendeneinrichtung handelt. Auf dem Spendenmarkt konkurrieren viele verschiedene Organisationen mit den unterschiedlichsten Anliegen um die Gunst der Unterstützer. Unsere Überzeugung ist, dass gerade gemeinnützige Organisationen Marken brauchen, denn Unterstützer einer Organisation erhalten nur eine ideelle Gegenleistung, nämlich das Wissen, etwas Gutes getan zu haben. Eine Marke vermittelt Seriosität, Nachhaltigkeit und Vertrauen und hilft, Organisationen voneinander zu unterscheiden.

Frau Pilopp, was ist Ihr nächstes Projekt in der Tafel Vaterstetten?

Pilopp: Nachdem wir unser Banner aktualisiert haben, geht es jetzt daran, den Tafelladen noch einladender zu machen. Dafür laufen aktuell einige Bewerbungen um Spenden. Wir werden berichten, sobald es Neuigkeiten gibt.

Artikel vom 26.06.2018
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