Ottobrunner Konzerte: Zweites Jazzfest am 6. und 7. Juli

Noch nie gehörte und überraschende Klangdimensionen

Gitarrengenie Yamandu Costa (unten, r.) und Schlagzeugerin Marilyn Mazur mit Trompeter Nils Petter Molvær, dem Gitarristen Eivind Aarset und dem Elektromusiker Jan Bang.

Gitarrengenie Yamandu Costa (unten, r.) und Schlagzeugerin Marilyn Mazur mit Trompeter Nils Petter Molvær, dem Gitarristen Eivind Aarset und dem Elektromusiker Jan Bang.

Ottobrunn · Unter dem Titel »!New Dimensions!« findet am Freitag, den 6. Juli und Samstag, den 7. Juli das zweite Jazzfest in Ottobrunn statt.

Die künstlerischen Leiter der Ottobrunner Konzerte, Jazz-Pianist Cornelius Claudio und Konzertgitarrist Johannes Tonio Kreusch, haben Musiker eingeladen, die sowohl technisch als auch musikalisch in ihrem künstlerischen Ausdruck in neue musikalische Dimensionen vorstoßen. Erwartet werden Künstler aus Brasilien, den USA und Norwegen, die international durch unterschiedlichste Projekte und Zusammenarbeit mit Weltstars wie Miles Davis oder Bobby McFerrin gefeiert werden.

Gitarrengenie aus Brasilien
Das Eröffnungskonzert am Freitag, den 6. Juli um 20.00 Uhr wird das brasilianische Gitarrengenie Yamandu Costa im Wolf-Ferrari-Haus spielen. Mit Costa kommt einer der derzeit bedeutendsten brasilianischen Musiker nach Ottobrunn. Auf seinem 7-saitigen Instrument sprengt er alle herkömmlichen Grenzen der Gitarrentechnik. In seinen Konzerten spielt der Ausnahmegitarrist brasilianischen Samba, Choro und Tango voll mitreißender Rhythmik und verschwenderischer Melodienvielfalt, die er mit explosiven Läufen schmückt. Einem breiten Publikum bekannt wurde er damit vor allem in Mika Kaurismäkis Dokumentarfilm »Brasileirinho«. Der Film zeigt den traditionellen Musikstil Choro, wie er heute in den Vorstädten von Rio de Janeiro gespielt wird.

Debut mit 17 im »Circuito Cultural Banco do Brasil«
Yamandu Costa wurde in Passo Fundo/Brasilien geboren. Er begann dort seine Gitarrenstudien als Siebenjähriger bei seinem Vater, dem Gitarristen Algacir Costa. Später perfektionierte er sein Gitarrenspiel bei dem argentinischen Gitarrenvirtuosen Lúcio Yanel, der in Brasilien lebte. Bis zum 15. Lebensjahr wurde Costa ausschließlich in der Volksmusik des südlichen Brasiliens, Argentiniens und Uruguays unterrichtet. Mit 17 gab er sein Debut im »Circuito Cultural Banco do Brasil«. Von da an galt er als einer der begabtesten Gitarristen Brasiliens. Yamandu Costa konzertierte mit MusikGrößen wie Bobby Mc Ferrin, Richard Galliano oder den Brüdern Odair und Sergio Assad. Seine Diskographie umfasst an die zwanzig CD-Einspielungen.

Einzigartiges Klangerlebnis am Samstag
Der zweite Abend des Jazzfestes am Samstag, den 7. Juli um 20.00 Uhr wird eindrucksvoll aufzeigen, wie die unterschiedlichsten musikalischen Herangehensweisen in ein einzigartiges Klangerlebnis münden können. Die gebürtige New Yorker Schlagzeugerin und Perkussionistin Marilyn Mazur, die seit ihrem sechsten Lebensjahr in Dänemark lebt, gehört zu den international bekanntesten Vertreterinnen ihres Fachs – und das auf einem immer noch von Männern dominierten Instrument. Sie begann ihre künstlerische Karriere als Pianistin und Tänzerin, bevor sie Perkussion und Schlagzeug für sich entdeckte. Marilyn Mazur wurde international als Perkussionistin und Schlagzeugerin in legendären Formationen von Miles Davis über Wayne Shorter bis zu Gil Evans und Jan Garbarek bekannt. Allein der monumentale Aufbau ihrer vielfältigen Schlaginstrumente, die einen Großteil der Bühne im Festsaal des Wolf-Ferrari-Hauses einnehmen werden, ist einen Konzertbesuch wert.

Innovative Jazz-Musiker
Für das Ottobrunner Konzert hat sie drei der innovativsten und progressivsten Musiker der norwegischen Jazz-Szene eingeladen, um gemeinsam musikalische Geisterhöhlen (»Spirit Caves« – der Titel des Programms) zu erforschen. Mit dem Trompeter Nils Petter Molvær, dessen Debut-CD auf dem ECM-Label gleich zum Nummer-eins-Hit avancierte, kommt einer der wegweisendsten europäischen Jazz-Musiker der 90iger Jahre nach Ottobrunn.

Mit dabei ist auch der Gitarrist Eivind Aarset, dessen Debut-Album die New York Times als »eines der besten electric Jazz-Alben der Nach-Miles-Davis Ära« bezeichnete. Zusammen mit dem Produzenten und Elektromusiker Jan Bang verbindet die drei eine intensive musikalische Partnerschaft, die in Ottobrunn ungehörte und überraschende Klangdimensionen entfalten wird.

»Meet-the-Artist-Gespräche«
Im Anschluss an beide Konzerte wird Oliver Hochkeppel von der Süddeutschen Zeitung die Musiker in Meet-the-Artists-Gesprächen zu Leben und Werk befragen. Informationen und Tickets gibt es unter www.ottobrunner-konzerte.com MO

Artikel vom 25.06.2018
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