21-Jähriger zum ec-Karten-Missbrauch angestiftet

Scheckkartenbetrug geklärt!

Unterschleißheim · Bereits am 9.11.1998 wurde ein jetzt 21-Jähriger Unterschleißheimer an einer Kasse in einem Münchner Großmarkt angehalten und anschließend von der Polizei festgenommen.

Er hat in der Vergangenheit mehrfach mit seiner ec-Karte Waren von erheblichem Wert eingekauft, obwohl sein Konto keinerlei Deckung aufwies. Schon zu diesem Zeitpunkt bestanden erhebliche Zweifel daran, dass der damals 19-Jährige die Gegenstände für sich allein gekauft hatte. Es ergaben sich Verdachtsmomente für eine Mittäterschaft gegen eine jetzt 25-Jährige Münchnerin. Diese konnten jedoch nicht weiter konkretisiert werden, da sich der in Rumänien gebürtige Haupttäter bezüglich möglicher Mittäter bedeckt hielt.

Im Verlauf der an die Festnahme anschließenden Ermittlungen konnten dem Unterschleißheimer Einkäufe, meist in Super- und Großmärkten, von Lebensmitteln, Gebrauchsgütern und hochwertigen Elektronikgegenständen, nachgewiesen werden. Innerhalb von nur wenigen Wochen hatte der Rumäniendeutsche einen Schaden von über 60.000 DM verursacht.

Im Juni diesen Jahres kam es vor dem Jugendgericht zur Verhandlung. Auch hier deckte der Haupttäter seine Mittäter und nahm eine Verurteilung von 8 Monaten zur Bewährung auf sich. Nach seiner Verurteilung begann er eine Lehre und war offensichtlich bemüht, ein geordnetes Leben zu führen. Doch bald nach dieser Gerichtsverhandlung meldeten sich seine damaligen Mittäter, die 25-Jährige in Schwabing wohnende Münchnerin, die bereits im Verdacht stand, und ein 58-Jähriger in München wohnender Oberschlesier, sowohl telefonisch als auch schriftlich mehrmals bei dem Verurteilten. Sie versuchten ihn durch Einschüchterungen zu gleichartigen Straftaten anzustiften.

Jetzt wurde es dem 21-Jährigen Auszubildenden doch zu viel, und er wandte sich an seine Bewährungshelferin. Die schaltete nun die Staatsanwaltschaft und die Polizei ein. Bei seiner Vernehmung gab er den wahren Sachverhalt an. Demzufolge hatte er die 25-Jährige in einer Bäckerei kennengelernt und war kurze Zeit später zu ihr gezogen. Sie verleitete ihn dazu, ein Konto bei einer Bank zu eröffnen. Anschließend forderte sie von ihm die unterschiedlichsten Einkäufe zu tätigen. Nach den ersten erfolgreichen Taten lernte der Unterschleißheimer auch den 58-Jährigen Oberschlesier kennen, der nun auch Einkäufe bei ihm in Auftrag gab.

Bei der am 12.9.2000 durchgeführten Wohnungsdurchsuchung stellte die Polizei bei den Mittätern diverse Gegenstände sicher, bei denen der Verdacht besteht, dass sie aus dem vom 21-Jährigen Auszubildenden getätigten Käufen stammen. Darunter befinden sich unter anderem ein Fernsehgerät, eine Waschmaschine, Videorecorder, eine Sat-Antenne und Handys. Auch wurden fingierte Schuldscheine und Schreiben gefunden, mit denen wohl der nun Geschädigte unter Druck gesetzt werden sollte.

Die Mittäter wurden nach durchgeführten Vernehmungen wieder entlassen.

Artikel vom 27.09.2000
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