Blitzgewitter für Raser

Brunnthal · Grünes Licht für Kommunale Verkehrsüberwachun

Brunnthal · Ab Anfang Juli dürften in Brunnthal für Raser schwerere Zeiten anbrechen. Denn zu diesem Zeitpunkt beginnt die Mitgliedschaft der Gemeinde im Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Oberland.

Auf ausgesuchten Streckenabschnitten in den Gemeindeteilen wird dann immer wieder geblitzt. Mit dem Beitritt verfolgt die Gemeinde das Ziel, künftig intensiver gegen Raser vorzugehen. Fast ein Dutzend neuralgischer Punkte hat die Gemeinde auf dem eigenen Gebiet ausgemacht. Neben der Brunnthaler Ortsmitte oder der Ausfallstraße nach Otterloh ist besonders auch die Staatsstraße durch Hofolding und Faistenhaar im Fokus.

Hier werden allein sechs mobile Messpunkte angefahren. Auch Kirchstockach soll im Bereich der Haidstraße zum Zug kommen. »Wann an welchem Abschnitt geblitzt wird, wissen wir natürlich selbst nicht«, versicherte Bürgermeister Stefan Kern (CSU). Aber der Beitritt als solcher sei alternativlos. Zwischen Autobahn und einem Geflecht an Staatstraßen weise Brunnthal für viele Pendler eine stark frequentierte Binnenlage auf. Rund 10.000 Fahrzeuge allein würden täglich in Ost-Westbeziehung durch Hofolding und Faistenhaar verkehren. Immer wieder wird bei örtlichen Bürgerversammlungen von Bürgerseite angemahnt, dass »längst nicht jeder Autolenker in geschlossener Ortschaft auch seinen Fuß vom Gaspedal nimmt.«

Andererseits seien die Ressourcen der Polizei bisweilen ausgeschöpft. Deshalb bediene sich Brunnthal jetzt ergänzend der zweiten im Freistaat zugelassenen Überwachungs-Instanz. Bei einer Präsentation hatte der Zweckverband die Gemeinderäte bereits von seiner Konzeption überzeugt. »Wir wollen die Leute sicher nicht abzocken«, verwies Kern auch auf die vielen »Werbebanner« in der Gemeinde, auf denen bereits jetzt auf den nahen Kontrollbeginn hingewiesen werde. »Anhand der Plakate kann nachher wirklich niemand sagen, er habe von der Neuerung nichts gewusst«, ergänzt der Rathauschef. In den Nachbargemeinden Sauerlach, Höhenkirhen-Siegertsbrunn sowie Hohenbrunn und Aying laufe das Projekt der kommunalen Verkehrsüberwachung bereits sehr gut. Nun folgt auch Brunnthal den (Verkehrs-)Zeichen der Zeit.

Offenbar soll es aber bei der Überwachung des fließenden Verkehrs allein nicht bleiben. Auf Antrag von SPD-Gemeinderat Ernst Portenlänger soll das Engagement des Zweckverbandes auch auf den ruhenden Verkehr ausgedehnt werden. »In Sauerlach findet man plötzlich in der Ortsmitte und vor den Wirtshäusern wieder einen Parkplatz, wo früher Dauerparker standen«. Der Grund sei denkbar einfach. Es gehe den Leuten bei der kommunalen Verkehrsüberwachung auch im ruhenden Verkehr an den Geldbeutel. Wer sich nicht an die Regeln halte, müsse zahlen. »Gerade mit Blick auf die neue Ortsmitte werden wir das auch brauchen«.

Rathauschef Kern stimmte zu. Erst soll aber noch der Finanzbedarf einer solchen Aufgabenbereich eruiert werden. Für das Gesamtpaket sprach sich der Gemeinderat bei nur einer Gegenstimme von CSU-Rat Helmut Vorleitner aus. RedB

Artikel vom 20.06.2018
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