20 Jahre Mittagsbetreuung e. V. in Ottobrunn

Ottobrunn · »Kinder halten mich jung«

Die drei Leiterinnen der Mittagsbetreuung (v.l.): Gloria Kraemer (Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße), Angelika Seeliger (Grundschule an der Lenbachallee) und die Vereinsvorsitzende Ingrid Eichhorn-Menzel.

Die drei Leiterinnen der Mittagsbetreuung (v.l.): Gloria Kraemer (Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße), Angelika Seeliger (Grundschule an der Lenbachallee) und die Vereinsvorsitzende Ingrid Eichhorn-Menzel.

Ottobrunn · Die Mittagsbetreuung von Grundschülern – das Angebot erstreckt sich inzwischen zeitlich weit in den Nachmittag hinein – hat in Ottobrunn eine lange Tradition.

Am 4. November 1991 startete an der Grundschule an der Friedenstraße (Schule I) der »Mittagstisch mit Hausaufgabenbetreuung« mit sieben Kindern. Weil sich bald auch an den anderen beiden Grundschulen ein entsprechender Bedarf zeigte, wurde vor 20 Jahren, am 18. Juni 1998, der Verein Mittagsbetreuung e.V., gegründet.

Eine Erfolgsgeschichte: Heute werden an den drei Ottobrunner Grundschulen fast 300 Kinder von 27 Mitarbeiterinnen betreut. Vorsitzende des Vereins ist seit 16 Jahren Ingrid Eichhorn-Menzel. Seit 2007 leitet sie mit zwei Unterbrechungen auch die Mittagsbetreuung an der Schule I.

Mein Ottobrunn sprach mit ihr über ihre Erfahrungen.

Frau Eichhorn-Menzel, was machen Sie genau in Ihrer Funktion als Vereinsvorsitzende?

Ingrid Eichhorn-Menzel: Ich kümmere mich um die Personalangelegenheiten und um das Finanzielle; die Anträge der Eltern und die Betreuungszuschüsse. Wir bekommen Zuschüsse von der Staatsregierung. Ansonsten tragen wir uns selbst und sind ganz eigenständig.

Wie sind Sie damals zur Mittagsbetreuung gekommen?

Ingrid Eichhorn-Menzel: Über meinen Sohn Denis. Er wurde 1998 an der Schule I eingeschult und ging zur Mittagsbetreuung. Beim Abholen fragte mich die damalige Leiterin, ob ich nicht Lust hätte, bei der Mittagsbetreuung mitzuhelfen. Am 15. März 1999 habe ich dann als Betreuerin angefangen.

…und sind die ganzen Jahre dabei geblieben. Warum?

Ingrid Eichhorn-Menzel: Man bleibt jung mit den Kindern und verliert den Kontakt zu ihnen nicht. Es ist schön, dass man den Kindern so viel geben kann.

Haben Sie mal darüber nachgedacht, in Ihren alten Beruf als Technikerin für Maschinenbau zurückzukehren?

Ingrid Eichhorn-Menzel: Nein, nicht seit wir von Berlin nach München umgezogen sind. Seit 1997 sind wir in Ottobrunn und ich bin froh, dass ich etwas so Familienfreundliches machen kann. Bei der Mittagsbetreuung fragte mich mal ein Vater, der bei Siemens arbeitete, ob ich nicht wieder im alten Beruf einsteigen wollte. Sie suchten damals händeringend Leute. Aber ich wollte nicht.

Kommen die Kinder gerne zur Mittagsbetreuung?

Ingrid Eichhorn-Menzel: Ich denke schon. Vor ein paar Jahren wollten einige Eltern der künftigen Viertklässler ihre Kinder von der Mittagsbetreuung in der Schule I ab- melden. Als die Kinder das erfuhren, protestierten sie so vehement, dass ihre Eltern sie dann doch weiter in die Mittagsbetreuung gehen ließen. Beliebt ist die Mittagsbetreuung übrigens auch als Praktikumsplatz für Kinder, die bei uns waren. Gerade hatte ich zwei ehemalige Kinder als Praktikanten da, und im Juli kommen nochmal welche.

Seit fast 20 Jahren sind Sie für die Mittagsbetreuung im Einsatz. Denken Sie ans Aufhören?

Ingrid Eichhorn-Menzel: Ja, ich habe mir vorgenommen, nach dem nächsten Schuljahr aufzuhören – zumindest als Leiterin.

Vielen Dank für das Gespräch! MO

Artikel vom 19.06.2018
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