Budgeterhöhung ermöglicht Kaderverstärkung

TSV 1860: Gesellschafter einigen sich

Erhält Wunschverpflichtungen: Günther Gorenzel. Foto: Anne Wild

Erhält Wunschverpflichtungen: Günther Gorenzel. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Beim TSV 1860 München haben sich die Gesellschafter nach langwieriger Verhandlung auf eine Aufstockung des Budgets für die Dritte Liga geeinigt. In einer gemeinsamen Mitteilung erklärten Investor und Verein vergangenen Donnerstag, man habe beschlossen Altverbindlichkeiten ohne Bedingungen zu stunden. Darüber hinaus stelle »Hasan Ismaik in Form von Genussrechten zwei Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln zur Verfügung, um insbesondere den Spielerkader zu verstärken«.

Nachdem ein erstes von der Investorenseite als »Paket« und »Bündel an Maßnahmen« apostrophiertes Angebot aus Abu Dhabi nicht die Zustimmung des Vereins gefunden hatte, kam man sich nun in einer weiteren Verhandlungsrunde näher. Karl-Christian Bay, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Vertreter des Vereins, führte mit dem Sprecher des Investors Athanasios Stimoniaris und Geschäftsführer Michael Scharold die Verhandlungen.

Ismaiks Statthalter hatte nach dem Gewinn der Regionalliga-Meisterschaft mit einem vollmundigen schriftlichen Versprechen, man werde ein »zusätzliches Budget« aufstellen, mit dem »die Wünsche von Bierofka und Gorenzel zu 100 Prozent« erfüllt würden, hohe Erwartungen geweckt. Die Anhänger und mit ihnen Sportdirektor Günther Gorenzel und Trainer Daniel Bierofka nach dieser Ankündigung zu enttäuschen, wäre nach dem Doppelabstieg und dem Reputationsverlust im vergangenen Sommer nicht mehr vermittelbar gewesen. Entsprechend groß war der Druck, den Worten Taten folgen zu lassen. Die Vereinsvertreter hatten zudem in ihrer ablehnenden Erwiderung auf das »Paket« an bereits im Jahr 2016 mit Hasan Ismaik vertraglich vereinbarte aber nie ausbezahlte Mittel erinnert.

Eine Aufnahme weiterer Darlehen schließt das Präsidium des TSV 1860 München bekanntlich kategorisch aus und verfolgt eine Neuordnung der Finanzen der Profi-Fußballtochter. Also musste eine Lösung her, die beide Partner das Gesicht wahren lässt. Sie wurde gefunden. Hasan Ismaiks Unternehmen stellt zwei Millionen Euro nicht als Darlehen, sondern in Form von Genussrechten zur Verfügung. Von ihnen profitiert der Geldgeber erst, wenn die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA Gewinne erzielt. Eine »Weichenstellung für eine erfolgreiche Löwen-Zukunft« nennen die Gesellschafter in ihrer Mitteilung das Arrangement.

Stimoniaris wird mit den Worten zitiert: »Besonders will ich mich bei Hasan Ismaik für sein Vertrauen, aber auch bei Karl-Christian Bay und Michael Scharold für die konstruktive Zusammenarbeit in der letzten Zeit bedanken.« Die nun getroffene Einigung demonstriere, »dass wir alle am gleichen Ziel arbeiten, einer erfolgreichen Zukunft unseres Vereins«, sekundiert Bay.

Daniel Bierofka kann damit seine Wunschspieler verpflichten. Neben den bereits vertraglich an den TSV 1860 gebundenen Akteuren Adriano Grimaldi (Preußen Münster), Stefan Lex (FC Ingolstadt) und Efkan Bekiroglu (FC Augsburg) stehen der Defensivspezialist Quirin Moll (Eintracht Braunschweig) und der junge Semia Belkahia (VfR Garching) auf dem Wunschzettel des Trainers. »Um in der Dritten Liga eine gute Rolle zu spielen, brauchen wir in allen Mannschaftsteilen Erfahrung«, erklärte Günther Gorenzel, Sportlicher Leiter der Löwen, auf der Internetseite des Vereins.

(as)

Artikel vom 19.06.2018
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