Am 21. 6. ist Sonnenwende

Schliersee · Das Jahr nähert sich seinem Höhepunkt im Jahreslauf

Am 21. Juni werden wieder überall die Sonnwendfeuer entzündet.	 Foto: CLR Wikimedia CC BY-SA 2.0 DE

Am 21. Juni werden wieder überall die Sonnwendfeuer entzündet. Foto: CLR Wikimedia CC BY-SA 2.0 DE

Schliersee · Der Sommer zeigt sich zur Zeit von seiner besten Seite und verwöhnt unsere Besucher mit traumhaftem Freilichtmuseumswetter. Und einmal ganz ehrlich, wem gefällt es nicht, wenn es abends etwas länger hell ist und man noch gemütlich draußen sitzen kann. Auch unsere Vorfahren saßen nach getaner Arbeit gerne vor dem Haus auf der Bank und genossen den wohlverdienten Feierabend. Nebenbei wurde erzählt, geratscht oder schon wieder für den nächsten Tag geplant.

Kommenden Donnerstag, am 21. Juni, haben Sie dazu die beste Gelegenheit, denn es ist der längste Tag im Jahr. Die Sommersonnenwende. Früher waren solche Daten ein wichtiger Anhaltspunkt im Jahreslauf. So gab es etwa bestimmte Tage, an denen man glaubte Wettererscheinungen gut voraussagen zu können. Die Sonne war generell der Zeitgeber unserer Vorfahren. Der Tag richtete sich nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Die Sonnenuhr blieb lange Zeit die einzige Möglichkeit die Uhrzeit zu bestimmen und so verwundert der Kult um die Sonnenwende nicht. Denn die Sonnwendtage, im Sommer wie im Winter, markieren wichtige Wendepunkte, nicht nur am Himmel, sondern auch in der Natur. Die Bienen zum Beispiel richten ihre Produktivität stark nach der Länge des Tages und in den Bienenstöcken verändert sich nun die Geschäftigkeit weg von der Volksvermehrung, hin zum Anlegen eines Wintervorrats. Auch in der Landwirtschaft geht die große Phase des Wachstums und des Blühens zu Ende. Die Menschen befanden die Sonnenwende schon vor Jahrtausenden für so bedeutend, dass etliche berühmte Bauwerke mit den Tagen der Sonnenwende in Verbindung gebracht werden, wie etwa Stonehenge oder einige Stufenpyramiden in Me-xiko. Außerdem gab es eine Reihe an Kulthandlungen, die an diesem Datum vollzogen wurden. Auch viele Sagen und Mythen ranken sich um diesen Tag. In Stonehenge wird ein großes Feuer entzündet und ein keltisches Ritual vollzogen. Bei uns in Bayern gibt es den schönen Brauch des Sonnwendfeuers. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn bei uns in den Bergen auf entlegenen Hütten die Feuer in die Nacht hinaus leuchten. Wer sich traut, kann über das Feuer springen, das soll Glück bringen. Ansonsten kann ich Sie nur ermutigen den Sommer weiterhin in vollen Zügen zu genießen.

Bei uns im altbayrischen Dorf wird noch vor der Sommersonnenwende getanzt. Beim Tag des Volkstanzes, am 17. Juni, haben Sie die Gelegenheit traditionelle Volkstänze selbst mit zu tanzen. Unter der Anleitung der Tanzmeisterin des Münchner Kocherlballs heißt es: »Hoch das Bein«! Und wer es weniger mit dem Tanzen hat, dafür die Musik liebt, den möchte ich schon einmal auf das Musikantentreffen am 30. Juni und 1. Juli aufmerksam machen. Im ganzen Dorf klingt und singt es dann. Übrigens, genau wie am Tag des Volkstanzes können Sie auch beim Musikantentreffen selbst mitmachen! Und wie immer lohnt sich eine Einkehr im altbayrischen Wirtshaus »Zum Wofen« auf deftige bayrische Schmankerl, eine Brotzeit oder Kaffee und hausgemachte Kuchen. Dazu empfehle ich Ihnen unser selbstgebrautes kühles Museumsbier. So wird der Sommer zum Genuss. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Artikel vom 14.06.2018
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