Neue Ausstellung im Quiddezentrum

Neuperlach · Fotografische Verdichtungen und emotionale Experimente

Ein Fotowerk von Florian Mayr, zu sehen in der neuen Ausstellung im Quiddezentrum. 	Foto: oh

Ein Fotowerk von Florian Mayr, zu sehen in der neuen Ausstellung im Quiddezentrum. Foto: oh

Neuperlach · Was haben Aufnahmen von »lost places«, Industrieanlagen, Landschaften oder Portraits mit expressionistischer Acrylmalerei gemeinsam? Es sind Werke zweier in München Neuperlach und dort speziell im Quiddezentrum engagierter Personen, die gemeinsam vom 15. bis 24. Juni im Kunsttreff Quiddezentrum ausstellen.

Die gemeinsame Werkschau wird am Freitag, 15. Juni um 19 Uhr im Quiddezentrum (Quiddestraße 45) eröffnet und ist anschließend Samstag, 16. Juni und Sonntag, 17. Juni sowie Mittwoch, 20. Juni bis Sonntag, 24. Juni von 15 bis 19 Uhr zugänglich. Für Florian Mayr, der seit vielen Jahren nicht nur als Leiter der Jugendgruppe des Nachbarschaftstreffs Quiddezentrum aktiv und bekannt ist, ist es schon das zweite Mal, dass er den Kunsttreff »bespielt«. Beim ersten Mal präsentierte er 2016 ein Graffiti-Projekt, das er gemeinsam mit den Jugendlichen des Quiddetreffs erarbeitet hat und bei dem spannende Selbstportraits entstanden sind. Diesmal zeigt er seine eigene Kunst, seinen Blick auf die Welt, die er durch die Linse seiner Kamera einfängt: es geht bei ihm um Verdichtung, um die Konzentration auf wenige Elemente, um das Spiel von Farben und Formen, sowie deren Anordnung im Raum. Häufig entstehen dabei Bilder wie aus dem gewohnten Zusammenhang gerissen, aus der Realität herausdestilliert und entfalten so eine eigenwillige Ästhetik. Die Motive sind vielfältig und reichen von Landschaften über vergessene Orte und Industrie bis zu abstrakter Fotografie und Portrait.

Die Ausstellung ist gegliedert in verschiedene kleine Fotoserien, die sich dieser Themenvielfalt widmen. Parallel zu dieser Ausstellung arbeitet er bereits am nächsten Foto-Projekt, das die Brücke schlägt zu seinem Beruf als Soziologen: Portraits von Jugendlichen aus Neuperlach verschmolzen mit den Hochhäusern, von denen sie umgeben sind und in denen sie leben. Den malerischen Part in der aktuellen Werkschau im Kunsttreff Quiddezentrum stellt Ute Schwab, die, gebürtig aus Norddeutschland, schon viele Jahre in Neuperlach lebt und sich seit einiger Zeit aktiv an der Organisation des Kunsttreff beteiligt. Bereits seit 1998 widmet sie sich der abstrakten, expressiven Malerei, mit der sie ihrer inneren Welt Ausdruck verleiht. Ihr Alltags- und Berufsleben war geprägt von Zahlen, Organisation und Terminen: die Stimme der Kreativität verstummte. Der Kopf übernahm und ein Gedanken- Karussell drehte sich. Im Urlaub auf der Insel Sylt begann sie die Kunst. »Für mich begann ein unendliches Abenteuer beim Entdecken und Ausprobieren von Materialien sowie Farben. Eine spannende Reise, in der ich emotionale Experimente auf der Leinwand ausleben kann.«

Übrigens lohnt es sich nach dem Ausstellungsbesuch noch einen Abstecher, in den kleinen Garten hinter den Kunsttreff zu tätigen: dort im Skulpturengarten, der Ende letzten Jahres entstanden ist, gibt es auch Werke von Florian Mayr und Ute Schwab zu entdecken. Mayrs Werk trägt den Titel »STRG Freiheit«, die Werke von Ute Schwab heißen »offene Welt« und »Zeitgeschehen«. Anhand der Titel lassen sich die Skulpturen, die sich alle drei im vorderen Bereich befinden, mit ein bisschen Fantasie leicht zu ordnen.

Artikel vom 12.06.2018
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