Zerstörungswut oder Kraftmeierei?

Schloss des Eisenbahnwagens in der Vaterstettener Straße aufgebrochen

Das gefundene, aufgebrochene Schloß. 	Foto: Privat

Das gefundene, aufgebrochene Schloß. Foto: Privat

Vaterstetten · Dieses Mal sind es nicht zerkratzte Autos. Ziel war in der letzten Woche der Gedenkwagen, mit dem an Zwangsarbeiter in Deutschland währende des Zweiten Weltkrieges erinnert werden soll. »Zerstört wurde das Vorhängeschloss und mehrere Wandbretter«, meldet der Verein Eisenbahnfreunde Vaterstetten e. V. Die Eisenbahnfreunde sind darüber betrübt.

Denn die ausländischen Männer und Frauen, die im besetzten Ausland rekrutiert wurden, litten unter Entbehrungen und Schikanen. Dabei wäre ohne ihren Einsatz die Versorgung der deutschen Bevölkerung in den letzten Kriegsjahren kaum möglich gewesen. Diese Arbeitskräfte arbeiteten vornehmlich in der Landwirtschaft. »In unserem Fall halfen sie, die Infrastruktur betriebsfähig zu halten«, so der Verein. Die Eisenbahnfreunde gehen davon aus, dass die Schäden aus Geltungssucht verursacht wurden. Denn die Täter haben es offenbar nicht für nötig gefunden, in den nun offenen Wagen einzudringen. Denn Wertvolles gibt es darin nicht. Die Erinnerungsstücke sind ideeller Natur. Wer sich selbst ein Bild von der Dokumentation und den Exponaten machen will, wird von den Eisenbahnfreunden zum deutschlandweit durchgeführten »Tag des offenen Denkmals« am 9. September eingeladen. Dann soll die Ausstellung im Gedenkwagen auch offiziell eröffnet werden.

Artikel vom 07.06.2018
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