Mehr Sicherheit im Viertel

Bogenhausen · Bei der PI 22 ist die Umstellung auf die neue Dienstkleidung abgeschlossen

Andrea Ortmayr, Dienststellenleiterin der Polizeiinspektion Bogenhausen in ihrer neuen Dienstkleidung, von der vor allem die weiblichen Beamtinnen durch neue Schnitte profitieren. Die grünen Fahrzeuge werden nach und nach durch neue, silberne ersetzt. 	Fo

Andrea Ortmayr, Dienststellenleiterin der Polizeiinspektion Bogenhausen in ihrer neuen Dienstkleidung, von der vor allem die weiblichen Beamtinnen durch neue Schnitte profitieren. Die grünen Fahrzeuge werden nach und nach durch neue, silberne ersetzt. Fo

Bogenhausen · Seit Ende letzten Jahres läuft die Umstellung der Dienstkleidung der aktuell 81 Beamten der PI 22, Bogenhausen, auf Hochtouren, bis auf einen Beamten sind alle in den neuen Farben Blau und Weiß eingekleidet. »Ich habe gewartet bis rund die Hälfte aller Kollegen mit der neuen Uniform ausgestattet werden konnte, dann habe ich die neue Dienstkleidung freigegeben«, erklärt Andrea Ortmayr, Dienststellenleiterin der PI 22.

Ende März 2015 fand hierzu ein Trageversuch statt, bei dem bayernweit 500 Polizisten teilnahmen, die wahlweise Uniformen ihrer österreichischen und/oder baden-württembergischen Kollegen zur Probe trugen. Aus ihrem Statement wurde dann ein Vorschlag für die neue Uniform erarbeitet. Grund für die Umstellung: Die aus den 70er Jahren stammende grün-beige Uniform war in die Jahre gekommen, sowohl was die Schnitte betraf, als auch in der Zusammensetzung der Materialien. Statt das Rad neu zu erfinden, wurden aus den benachbarten Bundesländern und im Ausland geschaut, was dort getragen wird und sich bewährt hat. Vor allem für die Damen ein großer Schritt, denn es gab bislang keine Schnitte, die an die weibliche Figur angepasst waren. Die Resonanz aus der Bevölkerung sei eigentlich durchwegs positiv, berichtet Ortmayr weiter. »Gerade die Uniform für weibliche Beamten hat sich nur zum Positiven verändert. Endlich gibt es spezielle Hosenschnitte und taillierte Blusen. Statt einer Krawatte können die Beamtinnen jetzt ein Halstuch und wahlweise auch einen Rock zu Repräsentationszwecken tragen«, erklärt die Dienststellenleiterin. Sorge bereitet den Beamten der PI 22 vielmehr die Tatsache, dass derzeit die Zahlen der Betrugsmasche durch falsche Polizisten enorm gestiegen sind. Was man wissen muss, hier sind echte Profis am Werk. Der Ablauf ist jedes Mal in etwa so: Das Telefon klingelt. 110 oder 29100 zeigt das Telefondisplay. Die Polizei? Nein, es sind Betrüger, die sich als Polizisten ausgeben – und damit die Menschen um viel Geld bringen. Sie arbeiten immer nach dem gleichen Muster: Von Callcentern aus dem Ausland werden die Zielpersonen angerufen.

Die Anrufer arbeiteten mit Überrumplungstaktik, schürten Angst, gepaart mit einem immensen Druck, dem viele nicht gewachsen sind. Dabei berichtet der vermeintliche Polizist von einem Einbruch in der Nachbarschaft – bei dem ein Teil der Täter gefasst werden konnte. Einer davon trug ein Notizbuch bei sich, in dem unter anderem auch der gerade Angerufene als geplantes Opfer stehe. Deshalb – so erklärt der Betrüger am Telefon – sei es wichtig, nun alle Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen. Zur Polizei. Nur eben nicht auf das örtliche Polizeirevier, sondern am besten einem »Beamten«, der alles persönlich abhole. »Niemals würde sich die Polizei die Wertgestände und ihre Aufbewahrungsorte zeigen lassen, geschweige denn Geld oder Wertsachen mitnehmen«, versichert Helmut Biermeier von der Polizeiinspektion Giesing, wo gerade wöchentlich neue Betrugsfälle angezeigt werden.

»Wer von diesen Verbrechern angerufen wird, sollte darauf achten, von sich aus das Gespräch richtig zu beenden, bevor er die 110 wählt. Niemals einfach auf Wahlwiederholung drücken, sonst läuft man Gefahr einfach wieder bei den Verbrechern anzurufen statt beim Notruf«, erklärt Ortmayr weiter. Nach wie vor im Fokus der Polizei in Bogenhausen – das Thema Einbrüche. »Hier kann ich nur immer wieder appellieren, niemals Fenster oder Türen gekippt oder gar offen zu lassen und entsprechende Sicherungen an Wohnungs- und Terrassentüren anzubringen«, sagt Ortmayr. Beraten lassen können sich die Bogenhauser an regelmäßigen Informationsständen der Polizei Bogenhausen oder bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, Tel. 0 89 / 29 10 - 34 30. Generell sei Bogenhausen aber nach wie vor das sicherste Stadtviertel Münchens, wie Ortmayr ausdrücklich betont. Doch Vorsicht sei dennoch geboten, »lieber einmal zu viel die 110 gerufen, als einmal zu wenig«, schließt die Dienststellenleiterin.

Artikel vom 07.06.2018
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