Es herrscht Einigkeit

Neuperlach/Berg am Laim · Stadtbezirk 16 und 14 sind gemeinsam gegen das Kraftwerk

Neuperlach / Berg am Laim · »Die Planungen für den Standort Michaelibad / Ostpark für ein Energiecenter mit kombinierter Gas- und Geothermie-Anlage zu verwerfen« – Bei dieser Forderung an die Stadt ist sich nicht nur der Bezirksausschuss (BA)Ramersdorf-Perlach bei nur einer Gegenstimme (fast) einig. Rückenwind für die Ablehnung einer solchen Kraftwerksanlage am Rande des Ostparks bekommen die Mandatare aus dem 16. Stadtbezirk auch vonseiten des örtlichen Nachbar-Stadtbezirks Berg am Laim.

Wie berichtet müssen die Münchner Stadtwerke den Kohleblock des Heizkraftwerks Nord aufgrund des entsprechenden Bürgerentscheids aus dem Vorjahr bis 2022 abschalten. Für künftig dezentrale Heizwerke suchen die Stadtwerke seither händeringend nach geeigneten Ersatzflächen. Der Ostpark-Saum gilt seither als einer der ausgemachten Favoriten. Freilich nicht bei den örtlichen Stadtteilpolitikern. Dort sieht man das Projekt mehr als kritisch. Zumal die Stadt offenbar gleich neben dem Kraftwerk auf der betreffenden Parkplatzfläche an der Heinrich-Wieland-Straße wohl auch noch eine Geothermieanlage etablieren will. In den Stadtteilgremien drum herum regt sich längst Widerstand. Dabei wähnen sich die Stadtteilvertreter argumentatorisch auf der sicheren Seite. Einen zumindest teilweisen Verlust des wichtigen Erholungscharakters durch den Ostpark ebenso wie die Streichung wichtiger Parkplätze führen die Stadtviertelpolitiker ins Feld. Dazu sei das Projekt bereits in dieser Frühphase durch eine breite Standort-Ablehnung seitens der Bevölkerung geprägt. In dieser Einschätzung sind sich die Gremien aus Ramersdorf-Perlach und Berg am Laim rundheraus einig. Die Berg am Laimer Bürgervertreter verwiesen besonders auf die bestehende Verkehrsbelastung und Parkplatzknappheit. Sollte das Kraftwerk tatsächlich gebaut werden, befürchtet man dort auch »noch mehr verparkte Wohnstraßen im Umfeld«. Bei Ramersdorf-Perlachs BA-Chef Thomas Kauer (CSU) kam gar nicht gut an, dass vor dem Bürgerentscheid die Bürger nicht explizit darüber informiert worden seien, dass anstelle eines dann abgestellten zentralen Kohleblocks in Unterföhring künftig dezentrale Einheiten in den Stadtvierteln entstehen würden. »Da hat man die Katze im Sack gekauft«, ärgert sich Kauer.

Spannung und Hoffnung bleibt den Skeptikern bis zur endgültigen Entscheidung gleichermaßen. Denn der Standort am Ostpark ist einer von insgesamt elf geprüften Adresssen im Stadtgebiet. »Fünf bis sieben Standorte« sind nach aktuellen Berechnungen der Stadtwerke München aber »nur« notwedndig, um die Energieversorgung im notwendigen Rahmen zu erhalten. Zu dieser Planung läuft auch noch eine Alternativ-Expertise. So könnte am bisherigen Zentralstandort in Unterföhring am Ende auch eine erneut zentrale Dampfturbinen- und Gasanlage entstehen, um die Versorgung zu sichern. Eine Variante, die im 14. Stadtbezirk Berg am Laim und im »16er« Ramersdorf-Perlach sicher favorisiert würde. Spätestens im kommenden Jahr soll eine Entscheidung fallen. Red

Artikel vom 05.06.2018
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