Toleranz und Fairness als Werte

Thailand gewinnt in Allianz-Arena

Seine Mannschaft bestand zu 100 Prozent aus Spielern von buntkicktgut, die aus  verschiedenen Nationen und Kulturen kommen und ihre Wurzeln oft nicht in Deutschland, sondern in Ländern wie Togo, Kroatien, Thailand, Afghanistan oder der Türkei haben. F: VA

Seine Mannschaft bestand zu 100 Prozent aus Spielern von buntkicktgut, die aus verschiedenen Nationen und Kulturen kommen und ihre Wurzeln oft nicht in Deutschland, sondern in Ländern wie Togo, Kroatien, Thailand, Afghanistan oder der Türkei haben. F: VA

Fröttmaning · Das »World Final« des FC Bayern Youth Cup hatte einiges zu bieten. Zehn Spieler von den interkulturellen Straßenfußballligen namens buntkicktgut stellten das Team Germany und spielten um den Turniersieg in der Allianz Arena mit U16-Auswahlteams aus China, Singapur, USA, Indien, Nigeria, Polen, Kolumbien, Thailand sowie dem FC Bayern Kids Club.

Sie kämpften, rackerten und mühten sich redlich. Doch am Ende fehlte die Kraft. Mit Platz vier musste sich das Team Germany beim World Final des FC Bayern Youth Cups in der Allianz Arena zufrieden geben. Thailand gewann, verteidigte seinen Titel. Dabei verpasste die buntkicktgut-Auswahl nur knapp das Finale. »Wir sind heiß, peilen das Endspiel an«, sagte Tammo Neumann vor dem Weltfinale und grinste: Und vielleicht ist sogar noch mehr drin. Es wäre für die interkulturellen Straßenfußballligen nach 2014 der zweite Sieg bei dem internationalen Kleinfeldturnier gewesen, für das der FC Bayern jedes Jahr quer über den Globus reist und Jugendauswahlteams zusammenstellt, um diese nach München zum World Final einzuladen.

Über drei Monate lang hatten die Spieler von Trainer Neumann in München um die heißbegehrten Plätze fürs Team Germany gekämpft. Es standen Qualifikationsturniere, Relegationsrunden und zuletzt das Sichtungsturnier auf dem FC Bayern Campus auf dem Programm – das sogenannte German Final des FC Bayern Youth Cups, das die Harras Bulls 5:4 im Elfmeterschießen gegen Checkpoint Landshut gewannen. Acht Teams von buntkicktgut hatten sich für das Sichtungsturnier qualifiziert, bei dem die besten Spieler fürs deutsche Auswahlteam von Bayern-Legende Klaus Augenthaler sowie den buntkicktgut-Trainern Tammo Neumann und Oussman Kofia ausgesucht und nominiert wurden. Vor dem Weltfinale stand noch ein viertägiges Trainingslager auf dem Plan – sämtliche Auswahlteams waren dabei im Hotel Limmerhof in Taufkirchen untergebracht und trainierten auf der Anlage des FC Bayern Campus. Dazu standen tägliche Ausflüge in und um München auf dem Programm.

Am 13. Mai fand schließlich das World Final in der Allianz Arena statt. Doch die buntkicker kamen nicht so richtig in Schwung. Gleich die Auftaktpartie gegen die USA geht mit 0:2 verloren. Darauf folgt ein überzeugendes 2:1 gegen Indien. Das Team Germany kommt in Schwung und Torlaune. Ein 3:0 gegen Kolumbien und ein 1:0 gegen den FC Bayern Kids Club bedeuten Platz zwei in der Gruppe – und damit Halbfinale. Dort wartet Titelverteidiger Thailand, die sehr clever und effizient spielen. Die buntkicker haben gute und große Chancen, machen jedoch nichts daraus. 0:2 lautet der Endstand. Das Team Germany spielt nur um Platz drei. Das geht dann leider auch noch verloren – mit 0:4. Wieder einmal ein tolles Turnier mit hohem Level, dass der FC Bayern hier auf die Beine gestellt hat. Am Ende fehlte uns einfach der nötige Schwung, meint Trainer Tammo Neumann. Meine Jungs haben aber gut gekämpft. Nächstes Jahr greifen wir wieder an.

Das ist buntkicktgut:

Die interkulturelle Straßenfußballliga aus München bringt junge Menschen verschiedenster kultureller, sozialer und nationaler Herkunft zusammen – und das nun schon seit 1997. Im Sommer wie im Winter. Mit dem Ball lernen die Kinder und Jugendlichen im sportlichen Spiel, das gegenseitige Toleranz und Fairness die Grundlage für friedliche Interaktion sind. Sie sind die Macher der Liga – als Spieler, im Liga-Rat, als buntkicker-Redakteur, Schiedsrichter oder Street Football Worker. Partizipation, Integration und Identifikation sind die Grundsäulen von buntkicktgut.

Die Wurzeln liegen dabei in der Münchner Flüchtlingsarbeit der 90-er Jahre, als nicht nur der Jugoslawienkrieg für eine neue Einwanderungswelle sorgte. Dieser Herausforderung begegneten Rüdiger Heid und seine Mitstreiter mit Fußball und einer organisierten Liga für Flüchtlinge, die mittlerweile jedem offensteht. Neben München gibt es weitere buntkicktgut-Standorte in Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Ludwigshafen am Rhein, Niederbayern, Oberschwaben, Zürich und Basel. Über 4.500 Jugendliche werden so pro Woche von buntkickgut in ganz Deutschland erreicht. Kinder aus aller Welt – durch den Fußball verbunden und vereint.

Das ist der FC Bayern Youth Cup

Seit 2012 wird der FC Bayern Youth Cup veranstaltet. 2018 werden an dem internationalen Kleinfeld-Jugendturnier Auswahlmannschaften der Altersklasse U16 aus China, Singapur, USA, Indien, Thailand, Polen, Kolumbien, Nigeria und Deutschland teilnehmen. Über Qualifikationsturniere in den einzelnen Ländern konnten die Teams jeweils das Landesfinale erreichen, auf diesem wurden die Nachwuchskicker von Repräsentanten des FC Bayern München, beispielsweise von Klaus Augenthaler und Bixente Lizarazu, sowie Jugendtrainern des FC Bayern München gescoutet und für das Auswahlteam ihres Landes benannt. Die ausgewählten Jugendlichen reisen für ein fünftägiges Trainingslager nach München und vertreten Ihr Land beim Weltfinale am 13. Mai in der Allianz Arena.

Titelverteidiger 2018 ist Thailand. Das Team Germany besteht aus Spielern der interkulturellen Straßenfußballligen von buntkicktgut. 2014 konnten sie das Weltfinale gewinnen.

Weitere Infos zum FC Bayern Youth Cup und buntkicktgut sind unter www.buntkicktgut.de abrufbar.

Artikel vom 29.05.2018
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