»Unsere Fans sind ein dickes Faustpfand«

TSV 1860: Vorbereitung auf Saarbrücken

Starker Rückhalt: Löwen-Eigengewächs Marco Hiller. Foto: Anne Wild

Starker Rückhalt: Löwen-Eigengewächs Marco Hiller. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In der Woche der Entscheidung bereitet sich der TSV 1860 München akribisch auf die Duelle mit dem 1. FC Saarbrücken vor. Sportchef Günther Gorenzel sieht die Saarländer »von der Papierform leicht favorisiert«. Zum Hinspiel im längst ausverkauften Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen (Donnerstag, 17:30 Uhr), werden knapp 1.200 Löwenfans ihre Mannschaft begleiten. Sowohl das Bayerische Fernsehen wie auch der Saarländischen Rundfunk übertragen das Spiel live im TV.

»Für solche Spiele lebst du als Profi, darauf arbeitest du hin, sie sind das Salz in der Suppe«, sagt Gorenzel. Man dürfte sich nicht von der Erwartungshaltung erdrücken lassen. Es sei zu spüren, dass das keine normalen Spiele sind. »Aber wir sind gut vorbereitet.« Man hätte den Gegner, der eine hohe individuelle Qualität habe, in den vergangenen Wochen intensiv beobachtet. Saarbrücken verfüge zwar über einen höheren Saisonetat als der TSV 1860. »Geld ist ein Kriterium, aber nicht das entscheidende«, findet Gorenzel. »In zwei Spielen ist alles möglich.« Die Löwen setzen auf ihren starken Mannschaftsgeist und, »auf unsere Fans. Sie sind ein dickes Faustpfand«.

Saarbrückens Präsident Hartmut Ostermann, ein Hotelunternehmer, gab für seine Mannschaft unmittelbar nach Erreichen der Meisterschaft die Richtung vor: »Alles was zählt, ist der Aufstieg.« Die Saarländer haben dazu in dieser Saison bereits einen für die Dritte Liga tauglichen Kader zusammengestellt. Die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation ist für den Klub nicht mehr als ein Minimalziel.

Bei den Anhängern des 1. FC Saarbrücken ist man noch nicht ganz so überzeugt vom Erfolg des eigenen Teams. Die Zweifel überwiegen. In Fanforen kann man Kommentare lesen wie »Hammerlos, wird nicht einfach – da sind wir nicht unbedingt Favorit« verbunden mit der Hoffnung, »dass uns die 60er etwas unterschätzen«. Andere schreiben: »Klar, die haben eine große Fanszene, einen großen Namen und sind Meister in Bayern, aber sie spielen auch nur Fußball.«

Löwen-Torhüter Marco Hiller erklärte gegenüber dem Online-Portal liga-drei.de: »Für mich gibt es keinen Favoriten. Saarbrücken hat ebenso wie wir eine gute Saison gespielt und ähnlich viele Punkte geholt. Das ist ein sehr schwerer Gegner. Aber wenn wir zwei starke Spiele hinlegen, ist das machbar.« Aber auch im Falle eines Scheiterns, wäre man nicht am Boden. »Natürlich möchten wir unbedingt aufsteigen. Aber auch wenn uns das nicht gelingt, können wir auf diese Saison stolz sein und würden die neue Saison voller Motivation angehen.« Die Stimmung im Verein habe sich durch den Abstieg in die Regionalliga verändert, findet der Schlussmann. Von den Fans komme »ein viel positiveres Gefühl rüber«, man sei wieder stolz, könne sich mit der Mannschaft identifizieren, weil viele Spieler aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Die Anhänger hätten erkannt, »dass nun Spieler auf dem Platz stehen, die echte Löwen sind und den Verein wirklich lieben«.

(as)

Artikel vom 22.05.2018
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