Eine familiäre Zeitreise

Familienzentrum Trudering feiert 40jähriges Bestehen

1978 gründeten Georg Scheffer und Werner Brölsch das Familienzentrum in einem alten Haus mit großem Garten in der Bahnstraße.	Foto: privat

1978 gründeten Georg Scheffer und Werner Brölsch das Familienzentrum in einem alten Haus mit großem Garten in der Bahnstraße. Foto: privat

Trudering · »Komm mit auf eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte« – unter diesem Motto feiert das Familienzentrum Trudering – ein Dach für Generationen am Donnerstag, 17. Mai im Dompfaffweg 10 sein 40-jähriges Bestehen.

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Christine Strobl startet der Tag um 10 Uhr mit einem Sektempfang mit geladenen Gästen aus dem Stadtjugendamt, dem Bezirksausschuss, Stadträten und anderen Persönlichkeiten des Stadtteils. Aber auch alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dabei sein sowie Nutzerinnen, die das Zentrum noch aus seiner Anfangszeit kennen.

Am Nachmittag geht das Programm ab 15 Uhr mit Kuchen und Kaffee weiter. Kinder können Kreatives gestalten oder sich schminken lassen, eine Bewegungslandschaft nutzen oder ein Polizeiauto besichtigen. Für alle Altersstufen werden Brettspiele angeboten und zwei Tischtennis-Platten stehen zum Spielen bereit. Um 15.30 Uhr gibt es ein klassisches Kasperltheater für Kinder ab zwei Jahren. Passend zum Jubiläum kann man bei einer Zeitreise mit interaktiven Spielen die 40jährige Geschichte Revue passieren lassen. Es gibt zum Beispiel Spielstationen mit Gummitwist oder Fadenspielen. Eine große Dokumentationswand mit Fotos aus der langen Geschichte des Familienzentrums macht den Wandel der Zeiten sichtbar.

Interessanterweise wurde das Familienzentrum 1978 nicht von Müttern wie anderenorts, sondern von zwei Männern gegründet, die als Theologen und Therapeuten von Anbeginn eine fachlich fundierte Leitung etablierten - mit dem Ziel Kinder und Eltern langfristig zu begleiten. Familien den Schritt aus der Kleinfamilie zu ermöglichen, lag im Trend: Das Private wurde als politisch begriffen. Und so wurde in einem alten Haus mit großem Garten in der Bahnstraße ein Ort der Begegnung geschaffen, wo sich im Austausch eine starke Gemeinschaft bilden konnte. Neben den Gruppenangeboten für Mütter mit kleinen Kindern wurden Familienausflüge gemacht, der Sandkasten und der Spielplatz im Garten der Einrichtung in Eigenregie von Vätern aufgestellt. Da wurden Sommerfeste mit Verkaufsständen auf der gesperrten Bahnstraße in Form einer Dult und großartige Faschingsfeste als Motto-Partys gefeiert. Wer wollte, konnte als Familie jahrelang das Familienzentrum als überdachten Marktplatz der Ideen nutzen, denn es wurde auch ein kreative Miteinander mit Töpfern, Holz-Werkstatt oder Theater gefördert.

Ein Meilenstein für die Entwicklung der Einrichtung war 2004 der Umzug in den Dompfaffweg. Das Zentrum entwickelte sich rasant: 2007 wurde die Kinderkrippe gegründet, 2008 erwarb die Stadt München das Haus am Dompfaffweg. 2009 konnten mit dem Generationentreff auch Erwachsene jeden Alters Angebote nutzen – so wurde übrigens eine Vision der Gründer endlich verwirklicht. Zeitgleich entstanden verschie-dene Projekte, bei denen Ehrenamtliche unter fachlicher Begleitung Grundschüler, Familien oder Senioren sozial engagiert unterstützten und dies bis heute tun. 2015 konnte das gesamte Gebäude nach einer Umbauphase von zweieinhalb Jahren wieder eröffnet werden. Seitdem werden 24 Kinder unter zwei Jahren und 51 Kinder bis sechs Jahre im Kinderhaus von Montag bis Freitag betreut. Das Familienzentrum selbst hat auf einer Fläche von 1000 Quadratmeter ein vielfältiges Programm mit offenen Angeboten und Gruppen, Kursen und Veranstaltungen für alle Altersstufen geschaffen. Als Treffpunkt für alle Generationen hat sich inzwischen das »Dompfaff« etabliert, wo das Miteinander beim Frühstück-Buffet oder Mittagstisch wie in einer Großfamilie gelebt werden kann.

Die langjährige Geschäftsleitung Martina Hansel-Wolfshörndl fasst diese Entwicklung zusammen, die sie maßgeblich mitgeprägt hat: »Uns war und ist es wichtig, das gute Alte der Gründer zu bewahren und gleichzeitig innovativ das Zentrum weiter zu entwickeln, wie zum Beispiel aktuell mit einer internationalen Mutter-Kind-Gruppe, die auch Mütter mit Fluchterfahrung ins Zentrum holt.« Und wie immer wieder die Menschen im Zentrum bestätigten: Das Haus habe trotz der räumlichen und inhaltlichen Erweiterung seine herzliche und persönliche Atmosphäre erhalten.

Das gesamte Programm und Angebote des Familienzentrums Trudering gibt es unter www.familienzentrum.com

Artikel vom 16.05.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...