Löwen-Präsident Robert Reisinger im Bayerischen Fernsehen

Stolz, Aufstiegsspiele bestreiten zu dürfen

Optimistisch: Löwen-Präsident Robert Reisinger. Foto: Anne Wild

Optimistisch: Löwen-Präsident Robert Reisinger. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In der Halbzeitpause des live im TV übertragenen Saisonfinales in Bayreuth stand Löwen-Präsident Robert Reisinger am Mikrofon von BR-Moderator Dominik Vischer. Kommenden Mittwoch soll in einer Aufsichtsratssitzung der Profifußballtochter des Vereins ein angekündigtes finanzielles Engagement von Investor Hasan Ismaik Thema sein. Reisinger nahm zu diesem und anderen Sachverhalten Stellung.

Die Gäste aus München waren mit einer Reihe von Reservisten nach Oberfranken gekommen. Ob man deshalb nicht von Wettbewerbsverzerrung gegenüber Rosenheim, Memmingen und Seligenporten sprechen müsse, deren Mannschaften schließlich mit Bayreuth um den Abstieg ringen, fragte Vischer. Reisinger entgegnete, man verfüge über einen starken Kader, der auch ohne nominelle Stammkräfte den Altstädtern sportlich hinreichend Paroli biete. Wettbewerbsverzerrung könne er deshalb nicht erkennen. Der Oberlöwe sollte Recht behalten – Sechzig gewann mit einer Energieleistung in der zweiten Halbzeit verdient mit 4:1.

Über den kommenden Gegner in der Relegation erklärte Reisinger, die Chancen auf den Aufstieg stünden seiner Ansicht nach 50/50. Der 1. FC Saarbrücken sei wie der TSV 1860 München ein Traditionsverein. Er schätze beide Klubs etwa gleich stark ein und sehe keinen klaren Favoriten. Beide Vereine hätten mit einem ähnlichen Punkt- und Torverhältnis in ihren Staffeln den Titel errungen. Von einem angeblich niedrigeren sportlichen Niveau – Trainer Daniel Bierofka war ein entsprechendes Zitat zugeschrieben worden – wollte Reisinger nichts wissen. Man verspüre Respekt vor den Saarländern, sei beim TSV 1860 aber auch stolz Meister geworden zu sein und nun die Aufstiegsspiele bestreiten zu dürfen.

Vischers Frage, wie wichtig der Aufstieg für den TSV 1860 denn sei, kommentierte Reisinger: »Nach dem Doppelabstieg waren wir alle am Boden zerstört. Umso schöner wäre es, wenn der sofortige Wiederaufstieg in die Dritte Liga gelingen würde.« Sollte man jedoch scheitern, gelte die Devise »Mund abputzen, weitermachen! Der Löwe geht nie unter«.

Auf Hasan Ismaiks jüngste Ankündigung, man wolle die Wünsche von Sportchef Günther Gorenzel und Trainer Daniel Bierofka für die kommende Saison zu 100 Prozent erfüllen, reagierte Reisinger zurückhaltend. »Zunächst ist festzuhalten, dass das Budget für beide Ligen, sprich 4. und 3. Liga seit Wochen feststeht.« Geschäftsführer Michael Scharold habe hervorragende Arbeit geleistet. »Ich freue mich, dass Herr Ismaik Bereitschaft signalisiert hat, die Löwen weiter zu unterstützen. Schauen wir mal, wie das aussieht.«

Eine Tendenz, ob sich die Vereinsvertreter in der Versammlung für oder gegen weitere Zahlungen Ismaiks aussprechen würden, mochte Reisinger nicht nennen. »Es hat nichts damit zu tun, aufeinander zuzugehen«, sagte er. »Das hat damit zu tun, dass wir die Bedingungen erst kennen lernen müssen. Und die kennen wir zu dieser Stunde noch nicht. Sobald uns diese bekannt sind, können wir Gespräche führen.«

Auch in der Dritten Liga wäre die Wettbewerbsfähigkeit des TSV 1860 München gegeben, glaubt Reisinger. Man habe bereits früh in der Saison vier Neuverpflichtungen getätigt (Kristian Böhnlein von der SpVgg Bayreuth, Herbert Paul und Marius Wilsch vom FC Schweinfurt 05 sowie Alessandro Abruscia von den Stuttgarter Kickers.) »Da hat unsere Scouting-Abteilung um Jürgen Jung und auch mit Daniel Bierofka und Günter Gorenzel hervorragende Arbeit geleistet. Ich sehe schon, dass wir konkurrenzfähig sind. Aber wenn noch etwas geht, wäre es natürlich auch aus sportlicher Perspektive besser.«

(as)

Artikel vom 14.05.2018
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