Salzsieder präsentieren ihr Handwerk im Freilichtmuseum

Schliersee · Es wird heiß!

Am Sonntag, 13. Mai, ist Muttertag – da schenkt man am besten von Herzen!	Foto: Veronika Lammer

Am Sonntag, 13. Mai, ist Muttertag – da schenkt man am besten von Herzen! Foto: Veronika Lammer

München/Schliersee · Dieses Wochenende sind bei uns noch die Wikinger zu Gast. Doch schon kommendes Wochenende gehen wir in der Geschichte noch weiter zurück, in die Eisenzeit. Ich freue mich sehr, dass wir von 19. bis 21. Mai die Kelten von »Touta Nato En« bei uns im Freilichtmuseum begrüßen dürfen.

Wasmeiers Freilichtmuseum, nach Vorbild von einem altbayerischen Dorf der Schlierseer Region, ins Leben gerufen von Markus Wasmeier, Sportler im Skirennlauf und Goldmedaillengewinner

»Touta Nato En« bedeutet soviel wie die Sippe aus dem Inntal. Und selbstverständlich waren die Kelten nicht nur im Inntal, sondern in vielen Teilen Bayerns angesiedelt. Davon zeugen heute noch die Überreste der sogenannten Keltenschanzen oder Viereckschanzen. Obwohl wir in Bayern mit etwa 170 Fundorten das höchste Vorkommen an Keltenschanzen in ganz Mitteleuropa haben, ist ihre Bedeutung noch immer nicht ganz geklärt. Sicher ist nur, es war ein mit Wall und Graben abgesichertes Areal, das eventuell einem Gutshof oder aber auch einer Kultstätte Schutz geboten haben könnte.

Bei uns im Freilichtmuseum werden die Kelten zwar keine Erdwälle erreichen, doch zeigen unsere keltischen Gäste das Handwerker- und Lagerleben, wie es zur Blüte der sogenannten Hallstattzeit (etwa 800 – 450 v. Chr) gewesen sein muss. Die Bronzezeit ging gerade erst zu Ende und so wurde Eisen anfänglich nur spärlich eingesetzt. Beachtlich sind die hohen kulturellen Fähigkeiten, wie Funde von Skulpturen und getöpferten Waren belegen. Daneben besaßen unsere Vorvorfahren auch viel handwerkliche Geschicklichkeit, wie das Verarbeiten von Metallen aber auch Techniken wie etwa das Salzsieden belegen. Dabei wird salzhaltiges Wasser durch Erhitzen verdampft. Übrig bleibt das Salz.

Möglich ist das zum Beispiel mit Meerwasser oder mit dem Wasser einer Solequelle. In den Berchtesgadener Alpen oder auch im Salzkammergut gab es zahlreiche dieser Quellen. Das Wasser kam auf dem Weg durch die Gesteinsschichten mit dem dort eingelagerten Salz in Berührung und trat an anderer Stelle als Solequelle wieder zutage.

In der sogenannten Saline wurde dann das Salz gewonnen. Wie das damals genau vonstatten ging, können Sie bei uns im Freilichtmuseum hautnah erleben. Die Salzherstellung hatte damals eine herausragende Bedeutung. Nicht umsonst wurde das Salz auch als weißes Gold bezeichnet und brachte seinen Erzeugern und den Händlern ein stattliches Auskommen. Aber zurück in die Gegenwart. Denn nicht vergessen, am Sonntag ist Muttertag. Und wenn Sie auf der Suche nach einem besonderen Muttertagsausflug sind, möchte ich Sie gerne zu uns ins altbayrische Dorf einladen. In unserem Wirsthaus »Zum Wofen« werden Sie bereits in der Früh mit einem Muttertagsfrühstück verwöhnt. Alle Mütter, Großmütter oder Urgroßmütter erhalten auch ein kleines Muttertagsgeschenk von uns. Damit die Mütter einmal kurz durchschnaufen können, spielt um 13.00 Uhr das beliebte Kasperltheater »Spuikastl« das spannende Stück »Kasperl und die Flaschenpost«.

Ebenso spannend wird es am Nachmittag mit dem Kräuterwastl. Der zertifizierte Kräuterpädagoge Sebastian Viellechner stellt um 14.00 Uhr bei uns in der Tenne sein neuestes Buch vor und lässt uns tief in seine persönliche Schatztruhe blicken: Das Hineingreifen in diese ist ausdrücklich erwünscht! Er lässt uns teilhaben an seinen persönlichen Erlebnissen, die er im Rahmen seiner naturverbundenen, gesunden und nachhaltigen Lebensführung gesammelt hat. So ist für jeden etwas geboten an diesem besonderen Tag und der Muttertag wird zum Erlebnis für die ganze Familie! Und der wunderschöne Blick in die Schlierseer Berge ist dabei das Salz in der Suppe. Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Artikel vom 12.05.2018
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