Energiewende als Erfolgsgeschichte

Aktuelle Sonderausstellung im Deutschen Museum

Die Solarblume auf dem Innenhof des Deutschen Museums folgt dem Lauf der Sonne, faltet sich nachts zusammen und produziert rund 4000 kWh Strom pro Jahr – das ist in etwa der Jahresverbrauch eines europäischen Durchschnittshaushalts.	F: Deutsches Museum

Die Solarblume auf dem Innenhof des Deutschen Museums folgt dem Lauf der Sonne, faltet sich nachts zusammen und produziert rund 4000 kWh Strom pro Jahr – das ist in etwa der Jahresverbrauch eines europäischen Durchschnittshaushalts. F: Deutsches Museum

München · Hier ist die Energiewende schon eine Erfolgsgeschichte: Die bestbesuchte Sonderausstellung des Deutschen Museums seit der Jahrtausendwende »energie.wenden« hatte binnen eines Jahre über 400.000 Besucher. Sie ist noch zu sehen bis zum 19. August 2018.

Interaktiv, multimedial und diskursiv – der Ansatz für die Sonderausstellung im Deutschen Museum ist in diesem Ausmaß etwas völlig Neues. »Ich war anfangs ein wenig skeptisch, ob die Konzeption nicht doch zu kompliziert sein könnte«, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl, »aber diese Skepsis ist inzwischen längst von der Realität weggewischt worden!«

Im Zentrum der Sonderausstellung steht ein multimediales Rollenspiel, bei dem die Besucher selbst die Entscheidungen zur Energiewende treffen. Auf dem sogenannten »politischen Parkett« begegnen ihnen auf großen Bildschirmen von Schauspielern dargestellte Akteure der Energiewende. Von der Atomkraft-Lobbyistin bis zum Bauern ist alles dabei. Alle haben Forderungen an die Besucher – wie »Baut die Stromnetze aus!« oder »Mehr Elektroautos!« – und gute Argumente dafür. Die Besucher müssen in diesem Geflecht von Forderungen und Argumenten entscheiden, was für eine Energiewende sie wollen – und übernehmen dabei praktisch die Rolle eines Politikers.

Die Sonderausstellung »energie.wenden« liefert dafür Orientierungswissen und macht spielerisch die Knackpunkte auf dem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung mit mehreren Sinnen erfahrbar – durch das zentrale Rollenspiel, durch die Vielzahl beeindruckender Exponate – von der Smartflower im Museumshof bis zum weitgereisten Tesla Roadster – aber auch mit vielen weiteren interaktiven und partizipativen Elementen.

So können Besucher in der Energielandschaft der Zukunft spielerisch die Balance finden zwischen Stromproduktion und Verbrauch, im Kabinett der unnützen Dinge unter dem Titel »gekauftes Glück« können sie fragwürdige Konsumgüter wie einen jodelnden Plüsch-Flamingo bewundern. Oder auch ihr persönliches »gekauftes Glück« als Leihgabe oder Stiftung zur Verfügung stellen und so Teil der Sonderausstellung werden. Ganz gemäß dem Motto für die »energie.wenden« und die Energiewende: Mitmachen! Und weil das nicht nur für uns in Deutschland gilt, sondern ein globales Thema behandelt wird, war »energie.wenden« von Anfang an als Wanderausstellung konzipiert.

Großes Interesse an der Ausstellung kommt gerade aus den USA. Bis zum Sommer können allerdings noch alle Besucher der Münchner Museumsinsel ihren spielerischen Zugang zu diesem weltbewegenden Thema finden. Und dazu beitragen, dass die Energiewende genauso erfolgreich wird wie die »energie.wenden« im Deutschen Museum.

Artikel vom 13.05.2018
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