Auszeichnung für die kleinen Forscher des Kindergartens St. Otto

Ottobrunn · Selber ausprobieren macht am meisten Spaß

Die Kinder nehmen einen Käfer unter die Lupe. 	Foto: privat

Die Kinder nehmen einen Käfer unter die Lupe. Foto: privat

Ottobrunn · »Der Käfer hat vier Beine.« – »Nein, der Käfer hat sechs Beine!« Die Kinder vom Kindergarten St. Otto drängen sich um das Mikroskop, um herauszufinden, wie viele Beine der gefundene Käfer nun tatsächlich hat.

So oder so ähnlich geht es im Rahmen der Initiative »Haus der kleinen Forscher« laut Kindergartenleiterin Silvia Hofmann oft zu. Bereits seit 2007 macht ihre Einrichtung bei dieser Initiative mit. 2009 bekam der Kindergarten seine erste Zertifizierung; Ende März gab es die mittlerweile vierte.

Das »Haus der kleinen Forscher« ist eine Bundesinitiative, die schon bei den Jüngsten die Neugierde auf die spannende Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik wecken möchte. Durch das gemeinsame Forschen und Entdecken sollen die Kinder außerdem lernen, wie sie eigenständig Antworten finden und Probleme kreativ lösen können.

Eine Zertifizierung bekommen Kindergärten, die Kinder zum Forschen, Entdecken und Experimentieren anleiten, die Prozesse und Ergebnisse dokumentieren und von der Stiftung gut bewertet werden. Die Zertifizierung ist zwei Jahre lang gültig. Für die Erzieherinnen werden regelmäßig Fortbildungen angeboten.

Wie entsteht ein Blitz?
»Am Anfang haben die Erzieherinnen richtige Experimente in Gruppenstunden angeboten; mittlerweile geben die Kinder die Themen vor und sagen, was sie erforschen möchten«, erzählt die langjährige Leiterin Silvia Hofmann. »Wir greifen Fragestellungen der Kinder auf: Wie schnell schmilzt der Schnee? Wie sieht ein Blatt ganz genau aus?« Es vergeht keine Woche, in der nichts erforscht wird. »Mit Themen wie Strom, Wasser, Sprudelgase oder Farbmischung verbringen wir auch mal mehr Zeit, da sie so umfangreich sind«, so Hofmann. Dabei gilt: Selber ausprobieren macht den Kindern am meisten Spaß – und es bleibt am meisten hängen. »Manche ehemalige Kinder kommen zu Besuch und erzählen, dass sie in Physik ein Experiment gemacht haben, das sie schon vom Kindergarten kannten.«
Manchmal machen die Kinder einen Ausflug, um ein Thema vor Ort genauer zu studieren. Vor einigen Jahren zeigte ein Kindergarten-Vater, der bei Tyco Electronics arbeitete, den Kindern anhand eines Modells, wie ein Blitz entsteht.

Forscherwoche
Einmal im Jahr gibt es im Kindergarten St. Otto sogar eine extra Forscherwoche, bei der jedes Kind einen Forscherpass bekommt. Nach erfolgreicher Durchführung von vier Experimenten im Laufe der Woche bekommen die Kinder eine »Ich bin ein kleiner Forscher«-Urkunde. Heuer dreht sich bei der Forscherwoche Mitte Juni alles um das Thema »Bewegung«.
Im vergangenen Jahr bot der Kindergarten erstmals einen Forschertag für Vater und Kind an, der sehr gut ankam. »Vor allem die Papis waren ganz begeistert«, sagt Hofmann. Die Leiterin möchte dieses Event gerne wiederholen.

26 Kindergärten im Landkreis sind zertifiziert
Eine weitere gültige Zertifizierung für das »Haus der kleinen Forscher« in Ottobrunn hat laut des lokalen Netzwerkpartners IHK München und Oberbayern der gemeindliche Kindergarten Villa Kunterbunt. Im Landkreis München sind insgesamt 26 Einrichtungen zertifiziert. MO

Artikel vom 08.05.2018
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